07. November, 2024

Politik

Trump als Hoffnungsträger im Nahen Osten: Neue Allianzen und alte Spannungen

Trump als Hoffnungsträger im Nahen Osten: Neue Allianzen und alte Spannungen

Die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten verspricht frischen Wind für den Nahostkonflikt. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sieht in Trump einen starken Unterstützer für seine Politik gegenüber der Hamas im Gazastreifen, der Hisbollah im Libanon sowie dem Iran. Zugleich hoffen auch Führer der arabischen Welt, darunter der palästinensische Präsident Mahmud Abbas, auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit Trump.

Es wird erwartet, dass Trump Israels Position stärken wird, was zu einem verschärften Kurs gegen den Iran führen könnte. Gleichzeitig verspricht die von ihm in Aussicht gestellte Unterstützung für das Streben der Palästinenser nach Freiheit und Unabhängigkeit viele Möglichkeiten, aber auch eine erhebliche Unberechenbarkeit in der Region.

Routine aus seiner ersten Amtszeit: Trumps enge Verbundenheit mit Israel zeigte sich bereits in seiner kontroversen Anerkennung Jerusalems als israelische Hauptstadt und der Ergreifung harter Maßnahmen gegen den Iran, darunter den Ausstieg aus dem Atomabkommen und sanitäre Sanktionen.

Die Erwartungen in Israel sind geteilt. Während die rechte politische Szene auf Trumps Unterstützung für eine entschlossenere Stellungnahme Israels in regionalen Konflikten hofft, sieht das Mitte-Links-Lager die Möglichkeit, dass Trump sich gegenüber Netanjahu als unbeeindruckt erweisen könnte. Dies könnte die politische Landschaft in Israel vor spannende Herausforderungen stellen.

Trumps bisherige radikale Maßnahmen gegen den Iran und seine uneingeschränkte Unterstützung Israels werden jedoch nicht notwendigerweise erneut von den Golfstaaten mitgetragen. Eine Analyse des Atlantic Council betont, dass eine intensive Anti-Iran-Politik ohne klare diplomatische Zielsetzung für Trump schwieriger zu realisieren sein könnte. In einem ersten Telefonat nach seinem Wahlsieg diskutierten Trump und Netanjahu bereits über den Iran und seine Bedrohung für die Region.

Abschließend bleibt zu beobachten, welche Rolle der scheidende US-Präsident Joe Biden in den letzten Wochen seiner Amtszeit spielen wird. Als unbefangener Akteur könnte er versuchen, kurzfristig Lösungen im Nahostkonflikt zu erreichen und seinem Erbe einen markanten Stempel aufzudrücken.