Die Spekulationen um mögliche drastische Reformen der Bankenaufsicht durch das Übergangsteam des designierten Präsidenten Donald Trump lassen Börsianer kalt. Trotz Berichten über Pläne, zentrale Bankregulierungsbehörden wie die Federal Deposit Insurance Corp (FDIC) zu verkleinern oder gar abzuschaffen, zeigen sich die US-Bankenaktien unbeeindruckt.
Laut Informationen des Wall Street Journals haben Berater von Trump und das neu gegründete Department of Government Efficiency die Möglichkeit geprüft, die FDIC in das Finanzministerium zu integrieren. Die Komplexität einer solchen Umstrukturierung betont ING-Sektorstrategin Marine Leleux, die unterstreicht, dass hierfür eine parlamentarische Mehrheit notwendig wäre, die auch die Zustimmung der Demokraten erfordert. Eine solche Unterstützung wird jedoch als unwahrscheinlich angesehen.
Obwohl die Aktien von JPMorgan Chase, Wells Fargo, Citigroup, Bank of America, Morgan Stanley und Goldman Sachs weniger als ein Prozent nachgaben, spekulieren führende Banker darauf, dass die neue Regierung Wachstumsimpulse setzen und regulatorische Belastungen abbauen könnte. Analysten wie Terry McEvoy erwarten, dass einige Bankvorschriften, die während der Biden-Ära implementiert wurden, überarbeitet oder gelockert werden könnten, wobei der republikanisch geführte Senatsausschuss für Banken eine Rolle spielen könnte.
Die FDIC spielt eine entscheidende Rolle für die finanzielle Stabilität der USA, indem sie mit ihrem Einlagenversicherungsfonds Billionen von Bankeinlagen absichert. Die Instabilitäten durch regionale Bankenpleiten im vergangenen Jahr haben den Fonds stark belastet. Mayra Rodriguez Valladares von MRV Associates warnt vor den Folgen einer Abschaffung der FDIC, da deren Expertise in der Bankensanierung unverzichtbar sei.