22. Januar, 2025

Politik

Trump 2.0: Wall Street unter Spannung

Trump 2.0: Wall Street unter Spannung

Die Rückkehr von Donald Trump ins Oval Office hat die amerikanische Finanzwelt in Aufruhr versetzt. Branchenprimus JPMorgan Chase hat kurzerhand ein "War Room" eingerichtet, um die frisch verkündeten politischen Maßnahmen des neuen Präsidenten zu analysieren und deren Konsequenzen zu bewerten. Mary Callahan Erdoes, die Leiterin der Bereiche Vermögens- und Anlagenmanagement bei JPMorgan, bestätigte in einer Diskussionsrunde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, dass ihre Kollegen die ganze Nacht durchgearbeitet haben, um die Veränderungen zu verstehen.

Insbesondere die weitreichenden Exekutivmaßnahmen, die Trump erlassen hat, darunter ein nationaler Energie-Notstand, der Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen und ein regulatorischer Stillstand, werfen Fragen für Investoren und Unternehmen auf. Besonders die großen Banken wie JPMorgan sehen die gelockerten Regulierungen mit Wohlwollen. Erdoes zeigt sich optimistisch über eine potenziell weniger restriktive Bankenaufsicht, die das wirtschaftliche Umfeld beflügeln könnte.

Auch Bank of America, die zweitgrößte Bank in den USA, setzt sich intensiv mit den neuen Richtlinien auseinander. Ein besonderer Fokus liegt auf den geplanten Zöllen, deren Auswirkungen auf Konjunktur und Inflation noch unklar sind. Brian Moynihan, CEO von Bank of America, geht davon aus, dass moderate Zölle nur geringe wirtschaftliche Auswirkungen haben könnten. Dennoch sei Vorsicht geboten, denn sollte das Zollniveau ansteigen, könnten die Preise und Löhne unter Druck geraten, was wiederum die US-Notenbank zu geldpolitischen Reaktionen zwingen könnte.