17. Oktober, 2024

Politik

Trudeaus Vorwürfe gegen Kanadas Konservative: Intrigen und Einmischungen

Trudeaus Vorwürfe gegen Kanadas Konservative: Intrigen und Einmischungen

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sorgte Mitte der Woche für Aufsehen, als er Mitglieder der offiziellen oppositionellen Konservativen Partei mit ausländischen Einmischungen in Verbindung brachte und der Partei vorwarf, die Angelegenheit auf die leichte Schulter zu nehmen. Seine Aussagen fielen im Rahmen einer unabhängigen Untersuchung, die ausländische Beeinflussung in der kanadischen Politik prüft. Jüngste Umfragen deuten darauf hin, dass die Konservativen bei den nächsten Wahlen, die spätestens bis Ende Oktober 2025 stattfinden müssen, die Liberalen von Trudeau problemlos schlagen könnten. Die Untersuchung hat bereits Beweise dafür gehört, dass China und andere Nationen versuchten, die kanadische Politik zu beeinflussen. Peking dementiert diese Vorwürfe standhaft. Trudeau betonte mit Nachdruck, dass ihm die Namen mehrerer Parlamentarier, ehemalige Parlamentarier und Kandidaten der Konservativen Partei vorlägen, die entweder aktiv an solcher Einflussnahme beteiligt oder zumindest einem hohen Risiko dafür ausgesetzt seien. Gleichwohl relativierte er seine Bemerkungen kurz darauf und räumte ein, dass die Geheimdienstinformationen ungenau, unvollständig oder lediglich Anschuldigungen aus einer einzigen Quelle sein könnten. Ein Detail sorgte zusätzlich für Diskussionen: Pierre Poilievre, der Anführer der Konservativen, verweigerte die Sicherheitsfreigabe, die notwendig ist, um die vollständigen geheimdienstlichen Erkenntnisse der Untersuchung einsehen zu können. Begründet wurde dies damit, dass er sich dadurch nicht mehr zu den öffentlichen Verfahren äußern könne. Trudeau unterstrich, dass er den kanadischen Nachrichtendienst Canadian Security Intelligence Service angewiesen habe, Poilievre vor den konservativen Mitgliedern zu warnen, die möglicherweise verwundbar sind. Poilievres Entscheidung, die Sicherheitsbriefings nicht zu lesen, bezeichnete Trudeau als "unverständlich und gänzlich sinnlos". Zum Zeitpunkt der Berichterstattung standen Poilievres Sprecher nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung. Unterdessen eskalierten die Spannungen zwischen Kanada und Indien, nachdem Kanada sechs indische Diplomaten auswies und Anschuldigungen wegen der Ermordung eines sikhischen Separatistenführers äußerte. Indien reagierte prompt, indem es ebenfalls sechs kanadische Diplomaten aufforderte, das Land zu verlassen.