Justin Trudeau, der bald scheidende Premierminister Kanadas, hat eine entschiedene Antwort auf mögliche ungerechte Zölle, die der neu gewählte US-Präsident Donald Trump ins Spiel gebracht hat, in Aussicht gestellt. Nach einer Kabinettsklausur betonte Trudeau, dass alle Optionen auf dem Tisch liegen und er den Ansatz der "Dollar-für-Dollar" anpassbaren Zölle voll unterstützt. Trotz der drohenden Konflikte ermutigt er dazu, gemeinsam mit den USA eine prosperierende und sichere nordamerikanische Wirtschaft zu gestalten.
Trump, der kürzlich das Amt des Präsidenten übernommen hat, sorgte mit seiner Bemerkung, Kanada könne der „51. Bundesstaat“ der USA werden, für Aufsehen. Er drohte zudem mit Zöllen von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko. Auch chinesische Produkte sind nicht vor Zollerhöhungen gefeit, da Trump zehn Prozent als Antwort auf den angeblichen Export der Droge Fentanyl von China nach Nordamerika ins Spiel brachte. Dies stieß auf deutlichen Widerspruch aus Peking, wo die chinesische Außenamtssprecherin Mao Ning betonte, dass niemand aus einem Handelskrieg als Gewinner hervorgehen würde.
In der Zwischenzeit bereiten sich die beiden Hauptanwärter für Trudeaus Nachfolge, Mark Carney und Chrystia Freeland, darauf vor, ähnliche harte Zölle zu implementieren, sollten Trumps Drohungen wahr werden. Carney, ehemals Anführer der Zentralbanken Großbritanniens und Kanadas, sieht in einem etwaigen Zollstreit das Potenzial für Kanadas „schärfste handelspolitische Reaktion“ in der Geschichte. Auch weltweit wird Trumps Plan, die USA mit Kanada zu vereinen, als wenig realistisch angesehen und sowohl von Trudeau als auch von der kanadischen Außenministerin Mélanie Joly klar zurückgewiesen.