Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat dem designierten US-Präsidenten Donald Trump versichert, dass Kanada die Kontrollen an der gemeinsamen Grenze verstärken wird. Diese Zusicherung erfolgte nach einem Treffen in Florida, bei dem Trudeau am Freitag zu einem Abendessen mit Trump reiste. Ein drohendes Einführen von Zöllen auf kanadische Importe durch Trump, sollte Ottawa den Migranten- und Drogenfluss nicht unterbinden, stand dabei im Raum. Kanada exportiert 75% seiner Güter und Dienstleistungen in die USA, und die Einführung von Zöllen könnte die kanadische Wirtschaft empfindlich treffen. Der Minister für öffentliche Sicherheit, Dominic LeBlanc, der bei dem Abendessen anwesend war, erklärte, es wurden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen besprochen, die Kanada einführen wird. Zur Sprache kamen der Einsatz weiterer Drohnen und Polizeihubschrauber sowie eine personelle Verstärkung an der Grenze. LeBlanc bekräftigte die Bedeutung eines sichtbaren und effektiven Vorgehens an der Grenze, um sowohl Kanadier als auch Amerikaner von den Maßnahmen zu überzeugen. Auch betonte er die wechselseitige Abhängigkeit der beiden Volkswirtschaften und dass Zölle beiden Seiten Schaden zufügen würden. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die USA dies letztlich einsehen werden. Das Treffen wurde von beiden Seiten als sehr produktiv und herzlich beschrieben, was in starkem Kontrast zu früheren Spannungen zwischen Trudeau und Trump steht. So nannte Trump Trudeau 2022 einst einen "ultralinken Irren" und verließ 2018 abrupt den G7-Gipfel in Quebec nach Streitigkeiten mit dem kanadischen Premierminister. Am Ende des Abends begleitete Trump Trudeau zu seinem Wagen und lud ihn ein, in Kontakt zu bleiben.