Bitcoin hat einen Meilenstein erreicht: Erstmals kletterte der Kurs der populärsten Kryptowährung auf beeindruckende 100.000 US-Dollar. Präsident-elect Donald Trump zeigte sich begeistert und ließ auf der Plattform Truth Social verlauten: "GRATULATION BITCOINERS!!! 100.000 USD!!! BITTE, GERNE GESCHEHEN!!! Gemeinsam werden wir Amerika wieder großartig machen!"
Seit Trumps Wahlsieg letzten Monat verzeichnet Bitcoin einen Aufwärtstrend. Besonders beitrug dazu die Ankündigung, Paul Atkins, einen Befürworter von Kryptowährungen, als Vorsitzenden der Securities and Exchange Commission zu nominieren. Noch am Wahltag notierte Bitcoin bei 69.374 US-Dollar, bevor er am Mittwoch laut CoinDesk auf 103.713 US-Dollar anstieg. Nach dem Zusammenbruch der Kryptobörse FTX vor zwei Jahren fiel der Wert zeitweise unter 17.000 US-Dollar.
Trotz eines zwischenzeitlichen Rückgangs auf knapp unter 103.000 am frühen Donnerstag hat sich der Bitcoin-Kurs in diesem Jahr mehr als verdoppelt. Kryptowährungen wie Bitcoin, die in einem dezentralen Online-Netzwerk existieren, werden in der Regel nicht von Regierungen oder Banken unterstützt, was sie sowohl attraktiv als auch volatil macht.
Während Bitcoin die größte und älteste Kryptowährung bleibt, gewinnen auch Dogecoin, Tether und Ethereum an Beliebtheit. Doch die Mehrheit der alltäglichen Finanztransaktionen erfolgt weiterhin in klassischen Fiat-Währungen.
Trump, der sich ursprünglich skeptisch gegenüber Kryptowährungen zeigte und diese als potenziellen Betrug bezeichnete, will nun die USA zur "Kryptohauptstadt des Planeten" machen. Seine Kampagne akzeptierte Kryptowährungsspenden, und er trat dieses Jahr auf einer Bitcoin-Konferenz auf. Zudem lancierte seine Familie World Liberty Financial, einen Handel für Kryptowährungen.
In der Krypto-Branche hofft man, dass Trumps Wahlsieg zu weniger Regulierung und mehr Legitimität führen könnte. Der Schritt in diese Richtung erfolgte am Mittwoch mit der Ernennung von Atkins, einem ehemaligen SEC-Kommissar unter Präsident George W. Bush. Atkins, ein Marktbefürworter und Mitglied der Kryptowährungs-Lobbygruppe Token Alliance seit 2017, ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber Marktregulierung.
Der scheidende SEC-Vorsitzende Gary Gensler hatte unterdessen strenge Auflagen für die Krypto-Industrie eingeführt. Robinhoods Chefjustiziar bezeichnete Genslers Sichtweise auf Krypto als "rigide" und "feindlich". Mit Trumps Amtsantritt wird ein Personalwechsel bei der SEC erwartet.
Im Januar genehmigte die SEC jedoch Spot-Bitcoin-ETFs, die es Investoren ermöglichen, indirekt in Bitcoin zu investieren, ohne diese direkt erwerben zu müssen.