In einer von Überraschungen gespickten politischen Karriere hat Susie Wiles Geschichte geschrieben: Sie wird die erste Frau sein, die eine bedeutende Führungsposition einnimmt. Während Donald Trump in einer Siegesrede Wiles als 'Ice Maiden' bezeichnete, rühmte er gleichzeitig ihre exzellente Arbeit hinter den Kulissen.
Wiles, 67, hat in ihrer langen Laufbahn im politischen Umfeld unnachgiebige Männer erfolgreich geführt. Als Tochter des bekannten NFL-Spielers und Sportkommentators Pat Summerall sammelte sie erste Erfahrungen bei U.S. Repräsentant Jack Kemp und im Team von Ronald Reagan. In Florida war sie später strategische Beraterin, trug zu Rick Scotts Wahlsieg als Gouverneur bei und leitete Trumps Florida-Kampagne 2016.
Wiles' Karriere im Lobbying begann bei Ballard Partners, einer Firma, die für Trumps Unternehmen arbeitete. Besonders mediale Aufmerksamkeit erhielt sie für ihre Rolle als Lobbyistin für das venezolanische TV-Netzwerk Globovisión, das von Raúl Gorrín kontrolliert wurde. Gorrín, mit Luxusimmobilien in Miami, suchte sich mittels Wiles' Team der US-Politik anzunähern, um Beziehungen zu Trumps Regierung zu knüpfen.
Die Partnerschaft mit Gorrín endete jedoch rasch nach aufgedeckten Geldwäsche-Vorwürfen. Ein Jahr später entließen die US-Behörden Anklagen gegen Gorrín, da dieser Gelder aus dem venezolanischen Staatshaushalt abgezweigt haben soll. Wiles wird jedoch weiterhin von ihrem Chef Brian Ballard verteidigt, der ihre professionelle und direkte Arbeitsweise lobt.
Auch nach ihrer Zeit bei Ballard bleibt Wiles im politischen Spiel: Aktuell ist sie für Mercury tätig und vertritt namhafte Kunden wie einen Hersteller von Swisher Sweets Zigarren. Trotz der Kontroversen in Trumps Washington bleibt Wiles eine feste Größe mit unbestreitbarem Einfluss.