09. Januar, 2025

Wirtschaft

Trendwende in Sicht: DIW meldet vorsichtigen Optimismus für die Baubranche

Trendwende in Sicht: DIW meldet vorsichtigen Optimismus für die Baubranche

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zeichnet ein facettenreiches Bild für die Zukunft der deutschen Baubranche. Die Analysten erwarten bis 2026 eine Erholung des bereinigten Bauvolumens um etwa zwei Prozent, nachdem es in den vergangenen fünf Jahren stets rückläufig war. Trotz dieser positiven Prognose bleibt der Engpass an Wohnraum ein drängendes Problem.

Ein Blick auf die Zahlen offenbart, dass die Talsohle im Wohnungsbau möglicherweise erreicht ist, jedoch bleiben die Herausforderungen groß. Studienautor Martin Gornig weist darauf hin, dass das Bauvolumen im Wohnungsneubau im Jahr 2026 voraussichtlich noch immer rund 25 Prozent unter den Höchstständen von 2021 liegt. Dies verdeutlicht die Kluft zwischen dem notwendigen und dem tatsächlichen Baugeschehen, die sich über die Jahre aufgetan hat.

Der Mangel an Wohnraum, insbesondere in urbanen Gebieten, hat bereits zu einem rasanten Anstieg der Mieten geführt. Die Erwartungen des Baugewerbeverbands ZDB für 2024 von 250.000 bis 255.000 Fertigstellungen sind weit von den 400.000 neuen Wohnungen entfernt, die die Bundesregierung jährlich anstrebt. Gestiegene Zinsen und erhöhte Baukosten haben viele Bauwillige abgeschreckt, so DIW-Studienautorin Laura Pagenhardt.

Für das laufende Jahr sieht das DIW eine Stabilisierung des Bauvolumens, gestützt durch sinkende Zinsen und eine Stabilität im Infrastruktursektor. Dennoch warnt das Institut, dass ein umfassender Aufschwung noch aussteht, da wirtschaftliche Unsicherheiten die Konsumenten zur Vorsicht mahnen. Politische Maßnahmen, wie Steuererleichterungen und Kostenbegrenzungen, haben bereits erste Erfolge erzielt; dennoch fordert das DIW ein Sofortprogramm zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus, um die Anspannung auf dem Wohnungsmarkt zu mildern.