20. September, 2024

Wirtschaft

Trendwende am Immobilienmarkt? – Statistisches Bundesamt präsentiert neue Daten

Trendwende am Immobilienmarkt? – Statistisches Bundesamt präsentiert neue Daten

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht am heutigen Freitag um 8.00 Uhr neue Daten zu den Preisen von Wohnimmobilien für das zweite Quartal. Diese Informationen könnten aufzeigen, ob sich der Abwärtstrend bei den Preisen für Häuser und Wohnungen in Deutschland verlangsamt oder sogar eine Stabilisierung eingetreten ist, wie einige Experten vermuten.

Seit dem Höchststand Mitte 2022, der das Ende eines jahrelangen Booms markierte, sind die Preise für Wohnimmobilien deutlich gesunken. Nach Einschätzungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) war der Rückgang im Jahr 2022 der stärkste seit rund sechs Jahrzehnten. Hierfür waren vor allem die gestiegenen Zinsen verantwortlich, die Immobilienkredite erheblich verteuerten. Viele potenzielle Käufer können sich daher die eigenen vier Wände nicht mehr leisten, wodurch Verkäufer gezwungen sind, die Preise nach unten anzupassen.

Laut dem Statistischen Bundesamt fielen die Preise für Wohnungen und Häuser 2023 im Durchschnitt um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Quartal betrug der Rückgang noch 5,7 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Ein auffälliges Phänomen neben den sinkenden Immobilienpreisen sind auch die rückläufigen Bauzinsen. Parallel dazu haben viele Arbeitnehmer durch hohe Tarifabschlüsse, die die Gewerkschaften angesichts der Inflationswelle erzielten, spürbare Lohnerhöhungen erfahren.

Der Verband der deutschen Pfandbriefbanken, Interessenvertretung der wichtigsten Immobilienfinanzierer in Deutschland, hat für das zweite Quartal bereits eine Preisstabilisierung beobachtet. Auch die Nachfrage nach Immobilienkrediten ist laut Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) zuletzt wieder deutlich gestiegen. Die Commerzbank prognostiziert, dass die Immobilienpreise in den kommenden Monaten leicht anziehen könnten, ein neuer Boom sei jedoch nicht zu erwarten.