Die aktuelle Fahrzeuglandschaft auf den Straßen Deutschlands transformiert sich zunehmend hin zu nachhaltigeren Antriebsformen, jedoch auch zu schwereren Fahrzeugen. Aktuelle Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) offenbaren einen Trend, der sowohl ökologische Fortschritte als auch neue Herausforderungen im Automobilsektor kennzeichnet. Laut der KBA-Daten entspricht mittlerweile nahezu 53 Prozent der über 49 Millionen registrierten Pkw entweder der strengen Euro-6-Abgasnorm oder sind rein elektrisch betrieben. Dies stellt eine Steigerung von vier Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr dar.
Ein entscheidender Faktor für diesen Wandel ist der kontinuierliche Rückgang älterer Fahrzeuge mit höheren Emissionswerten. Der Anteil dieser umweltschädlicheren Fahrzeuge hat sich um etwa 1,7 Millionen reduziert, wobei der Verbleib dieser Fahrzeuge bislang unklar bleibt. Im Gegensatz hierzu erfreuen sich reine Elektrofahrzeuge zunehmender Beliebtheit. Die Anzahl der zugelassenen Elektroautos ist um 243.000 auf insgesamt 1,65 Millionen gestiegen, was einen signifikanten Beitrag zur Emissionsreduktion darstellt.
Allerdings gibt es auch Entwicklungen, die den Übergang zu einer nachhaltigeren Fahrzeugflotte behindern. Obwohl die Euro-6-Normen strenge Auflagen hinsichtlich der Schadstoffemissionen setzen, berücksichtigen sie nicht die CO2-Emissionen. Diese Lücke wird besonders deutlich bei der Analyse der Fahrzeugklassen: Während die Anzahl der Kompaktwagen, Kleinwagen und Minis abnimmt, verzeichnet die SUV-Kategorie einen markanten Zuwachs. SUVs dominierten im letzten Jahr fast ein Drittel der Neuzulassungen. Ihr robustes Design eignet sich besonders gut für die Integration von Batterien, was sie zu einer gefragten Wahl im Segment der Elektrofahrzeuge macht.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Bestandszahlen wider. SUVs stellen mit 626.000 reinen Elektrofahrzeugen den größten Anteil innerhalb der Elektrofahrzeugklasse dar, wodurch keine andere Fahrzeugklasse auch nur annähernd an diese Zahlen heranreicht. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Mittelklassewagen und Vans weiter ab, was eine Verlagerung hin zu größeren Fahrzeugen am Markt verdeutlicht. Diese Verschiebungen in der Fahrzeugpräferenz werfen Fragen hinsichtlich der zukünftigen Fahrzeugentwicklungen und ihrer Umweltverträglichkeit auf.