Die VW-Nutzfahrzeugholding Traton blickt auf ein herausforderndes Jahr voraus, da eine schwächelnde Weltwirtschaft droht, die Geschäfte zu belasten. Die zuletzt gesteigerte Profitabilität könnte unter Druck geraten, wie das in München ansässige Unternehmen verkündet. In den zentralen Märkten wird ein Rückgang der Nachfrage nach Lkw erwartet. Zudem hängt die Prognose von zukünftigen geopolitischen Entwicklungen ab, insbesondere in den USA.
Am Montagmorgen verzeichnete die Traton-Aktie einen merklichen Rückgang, fiel nach Börsenbeginn zeitweise um fast acht Prozent und lag am Mittag noch fünf Prozent im Minus bei 36,30 Euro. Dennoch kann das Unternehmen auf ein Kursplus von fast 30 Prozent im laufenden Jahr blicken. Analyst Jose Asumendi von JPMorgan äußerte, dass der Ausblick des Managements möglicherweise vorsichtig sein könnte, da die Markterwartungen hoch angesetzt sind. Er betonte, dass Traton im vierten Quartal unerwartet starke Ergebnisse erzielte.
Für das kommende Jahr erwartet Traton eine Umsatzentwicklung zwischen minus fünf und plus fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Jedoch könnte die operative Marge, bereinigt um Sondereffekte, auf 7,5 bis 8,5 Prozent sinken. Finanzchef Michael Jackstein erläuterte, dass der Rückgang des großen Auftragsbestandes, der das vergangene Jahr stützte, sowie Anlaufkosten für das neue Scania-Werk in China Einfluss nehmen werden.
In Nordamerika versucht Traton kurzfristige Zölle mit diversen Strategien abzufedern, während über langfristige Auswirkungen noch keine Spekulationen angestellt werden. Im Vorjahr wurden rund 70.000 Fahrzeuge in den USA verkauft, wobei 65 Prozent aus Mexiko stammten. Trotz der Drohungen von US-Präsident Donald Trump zu höheren Zöllen erhielten Fahrzeuge, die den USMCA-Regeln entsprechen, vorerst Aufschub.
Auch in Europa gestaltet sich die Lage schwierig, wenngleich es Anzeichen auf eine Verbesserung der Auftragseingänge im vierten Quartal gibt. Vorstandschef Christian Levin zeigt sich für die zweite Jahreshälfte optimistischer als für die erste. Mit einem starken Schlussquartal übertraf Traton die eigene Margenprognose, wobei die operative Marge vor Sonderposten auf 9,2 Prozent stieg.
Der Umsatzzuwachs von einem Prozent auf 47,5 Milliarden Euro führte zu einem Gewinn von 5,61 Euro je Aktie, verglichen mit 4,90 Euro im Vorjahr. Infolgedessen soll die Dividende von 1,50 auf 1,70 Euro erhöht werden.