13. März, 2025

Quartalszahlen 2025

Traton warnt vor Margendruck – Lkw-Nachfrage schwächt sich ab

Nach einem starken Jahr 2024 erwartet Traton 2025 sinkende Margen. Die Umsatzrendite könnte auf bis zu 7,5 Prozent fallen. Gründe sind eine nachlassende Lkw-Nachfrage und wirtschaftliche Unsicherheiten. Kann das diversifizierte Geschäftsmodell den Druck abfedern?

Traton warnt vor Margendruck – Lkw-Nachfrage schwächt sich ab
Volkswagen-Nutzfahrzeugholding rechnet mit schwächerem Jahr und stagnierendem Absatz.

Nach einem überraschend starken Jahr 2024 stellt sich die Volkswagen-Nutzfahrzeug-Tochter Traton auf schwierigere Zeiten ein. Die bereinigte operative Umsatzrendite dürfte 2025 auf 7,5 bis 8,5 Prozent sinken – ein deutlicher Rückgang gegenüber den 9,2 Prozent aus dem Vorjahr. Grund ist die abflauende Konjunktur in den Kernmärkten, die zu einer schwächeren Nachfrage nach Lkw führt. Absatz und Umsatz sollen 2025 voraussichtlich nur um maximal fünf Prozent schwanken.

Nach Boomjahr droht Marktabkühlung

Während sich Traton 2024 mit einem Umsatz von 47,5 Milliarden Euro und einem bereinigten operativen Ergebnis von 4,38 Milliarden Euro noch über einen leichten Anstieg freuen konnte, trüben sich die Aussichten für das laufende Jahr ein. Die globale Wirtschaftslage, steigende Zinsen und ein schwächeres Investitionsklima setzen die Branche unter Druck.

„In diesem Umfeld werden unser diversifiziertes Geschäftsmodell und die immer bessere Zusammenarbeit innerhalb der Traton Group wesentliche Stützen unseres Erfolgs sein“, erklärte Finanzvorstand Michael Jackstein am Montag in München. Die Marken MAN, Scania und International (ehemals Navistar) sollen durch engere Verzahnung ihre Effizienz steigern, um die drohenden Margenverluste abzufedern.

Volkswagen kassiert – trotz sinkender Erwartungen

Trotz der Herausforderungen für 2025 zeigt sich Traton finanziell solide. Die Dividende wird um 20 Cent auf 1,70 Euro je Aktie angehoben, was insbesondere dem Mutterkonzern Volkswagen zugutekommt. Mit einem Anteil von 89,7 Prozent kann VW mit einer Ausschüttung von rund 760 Millionen Euro rechnen.

Dennoch stellt sich die Frage, ob Traton langfristig genug Spielraum hat, um weiter profitabel zu bleiben. Der Lkw-Markt ist zyklisch, und mit einem sich abkühlenden Wirtschaftsumfeld könnten weitere Herausforderungen auf die Holding zukommen. Zudem bleibt abzuwarten, wie stark sich steigende Rohstoffpreise und regulatorische Anforderungen auf die Kostenstruktur der Nutzfahrzeugbranche auswirken.

Ein Hoffnungsschimmer bleibt: Traton setzt zunehmend auf Elektrifizierung und Digitalisierung. Scania und MAN haben bereits mehrere E-Lkw-Modelle auf den Markt gebracht, die mittelfristig das Wachstum stabilisieren könnten.