28. Oktober, 2024

Wirtschaft

Traton trotzt Kaufzurückhaltung, bleibt aber ambitioniert bei Margenzielen

Traton trotzt Kaufzurückhaltung, bleibt aber ambitioniert bei Margenzielen

Die Volkswagen-Nutzfahrzeugholding Traton hat trotz der bisher positiven Entwicklung in diesem Jahr entschieden, an ihrem vorsichtigen Margenziel für 2023 festzuhalten. Finanzchef Michael Jackstein betonte, das Ziel sei, das obere Ende der bereinigten operativen Rendite von 8 bis 9 Prozent zu erreichen. Allerdings sei das vierte Quartal eine Herausforderung, vor allem aufgrund der Kaufzurückhaltung in Europa. Obwohl die Margen im dritten Quartal ihren Höhepunkt erreicht hätten, sei eine Wiederholung dieser Zahlen in naher Zukunft unwahrscheinlich. Dies spiegelte sich auch in den Aktienkursen wider, da die Traton-Aktie am Vormittag um 2,4 Prozent auf 30,40 Euro fiel. Dennoch konnte sie im bisherigen Jahr einen beeindruckenden Kursanstieg von über 40 Prozent verzeichnen.

Analysten zeigten sich wenig überrascht von den präsentierten Quartalszahlen, da Traton bereits zuvor einige Kennzahlen veröffentlicht hatte. Der Nutzfahrzeughersteller erzielte in den ersten neun Monaten eine Marge von 9,3 Prozent, was einer Verbesserung von 0,7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Steigerung resultierte vor allem aus dem schnellen Aufschwung der US-Marke International und der starken Profitabilität von Scania.

Traton bestätigte seine Prognosen für Absatz und Umsatz und verkündete einen Umsatzzuwachs von 3 Prozent auf 35,3 Milliarden Euro, während das bereinigte operative Ergebnis um 11 Prozent auf 3,26 Milliarden Euro stieg. Die Aktionäre durften sich über einen Gewinn von 2,06 Milliarden Euro freuen, was einem Plus von gut sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der stabile Auftragseingang von 189.769 Fahrzeugen belegte vor allem ein Wachstum bei Bussen, während die Nachfrage nach Lkw leicht zurückging.

In Europa und insbesondere in Deutschland kämpft Traton jedoch nach wie vor mit den Folgen der wirtschaftlichen Abschwächung. Vorstandschef Christian Levin erklärte, dass aktuell aufgrund des schwachen Marktumfeldes in Deutschland Kurzarbeit in MAN-Werken unumgänglich sei. Zwar gebe es leichte Verbesserungen beim Auftragseingang, jedoch noch nicht genügend, um die Kurzarbeit zu beenden.