22. Dezember, 2024

Wirtschaft

Traton setzt auf gesteigerte Profitabilität und ehrgeizige Wachstumsziele

Traton setzt auf gesteigerte Profitabilität und ehrgeizige Wachstumsziele

Die Nutzfahrzeugholding Traton, Teil des MDax-Konzerns Volkswagen, hat ehrgeizige Pläne, ihre Profitabilität in den kommenden fünf Jahren signifikant zu erhöhen. Auf einer Investorenveranstaltung verkündete das Unternehmen, dass die bereinigte operative Marge bis 2029 auf 9 bis 11 Prozent gesteigert werden soll. Aktuell liegt die strategische Zielvorgabe bei rund 9 Prozent. Zudem plant Traton, den Erlös in diesem Zeitraum um bis zu 40 Prozent gegenüber dem laufenden Jahr zu steigern. Trotz dieser positiven Aussichten stagnierte der Aktienkurs am Dienstagnachmittag und verzeichnete einen Verlust von 0,3 Prozent. Bereits am Vortag hatte der Kurs um 5 Prozent nachgegeben, doch insgesamt steht das Papier dieses Jahr um etwa 40 Prozent im Plus.

Traton-CEO Christian Levin blickt optimistisch in die Zukunft und stellt für die Zeit zwischen 2024 und 2029 ein Umsatzplus von 20 bis 40 Prozent in Aussicht. Schon in der Vergangenheit hatte Levin ambitionierte Ziele kommuniziert, die auch von Analysten geteilt wurden. Diese erwarten im Schnitt, dass Traton in zwei Jahren eine Marge von 9,5 Prozent erreichen wird. Einige Schätzungen für das Ende des Jahrzehnts lagen bereits bei etwa 10 Prozent.

Wachstumspotenzial erhofft sich Traton insbesondere durch die angestrebte gemeinsame Entwicklung der Marken Scania, MAN, International Motors (vormals Navistar) und der südamerikanischen VW Truck & Bus. Durch die Zusammenlegung großer Teile der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen sollen sich alle Konzernteile zukünftig aus einem modularen "Legokasten" an Teilen bedienen können, was die Produktionskosten erheblich senken wird. Zudem plant Traton, das margenstarke Wartungs- und Ersatzteilgeschäft bei Lkw und Bussen auszubauen, insbesondere in den USA.

Im amerikanischen Markt hat Levin das Ziel, International Motors wieder zu alter Stärke zu führen und Marktanteile zu gewinnen. Insbesondere im Segment der Schwerlast-Lkw ("Class 8") soll das Angebot erweitert werden, um dem dominierenden Rivalen Daimler Truck Paroli zu bieten.

Auch im Bereich der Elektromobilität hat Traton ambitionierte Ziele: Bis 2025 sollen 10 Prozent der Lkw batteriebetrieben sein, 2030 soll dieser Anteil auf rund 50 Prozent steigen. Levin räumte jedoch ein, dass die Umsetzung dieser Ziele mit erheblichen Herausforderungen verbunden ist, da die Branche aktuell mit der EU-Kommission über verschärfte CO2-Abgasziele verhandelt.

Zudem strebt das Management an, die Nettoverschuldung im Fahrzeuggeschäft bis 2029 vollständig abzubauen, eventuell sogar schon bis 2027. Die Dividende soll dabei mit höheren Nettoergebnissen steigen, wobei eine Ausschüttungsquote von 30 bis 40 Prozent beibehalten wird. Über den geplanten höheren Streubesitz der Aktie machte das Unternehmen keine konkreten Angaben, jedoch plant Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume, den Anteil von derzeit 90 Prozent auf 75 Prozent plus eine Aktie zu reduzieren.

Für das laufende Jahr erwartet Traton eine bereinigte operative Marge von 8,0 bis 9,0 Prozent. Der Umsatz könnte dabei vom Vorjahreswert von 46,9 Milliarden Euro um bis zu 5 Prozent zurückgehen oder um bis zu 10 Prozent steigen.