Im Zuge eines anspruchsvollen Jahresauftaktes hat die VW-Nutzfahrzeugholding Traton positive Aussichten für die zweite Jahreshälfte formuliert. Trotz anfänglicher Herausforderungen konnte das Unternehmen im ersten Quartal einen signifikanten Auftragseingang von 74.300 Fahrzeugen verzeichnen, was einer Steigerung von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Vorstandschef Christian Levin äußerte vorsichtig optimistische Prognosen, obgleich weiterhin erhebliche Unsicherheiten bestehen. Besonders im nordamerikanischen Markt bestehen nach wie vor Herausforderungen, die auch den Aktienkurs von Traton beeinflussen. Dennoch behauptete die Aktie zuletzt ihre führende Position im MDax und verzeichnete einen Anstieg um 3,5 Prozent, was einen Kurswert von 28,94 Euro markierte.
Die Traton-Aktie hatte im März aufgrund der restriktiven US-Zollpolitik erhebliche Einbußen erlitten, was zu einem bemerkenswerten Kurssturz führte. Diese Entwicklung wurde zudem durch die Veröffentlichung enttäuschender Quartalsergebnisse verstärkt, die den Kurs vorübergehend auf ein niedriges Niveau drückten. Analyst Michael Aspinall von Jefferies weist jedoch darauf hin, dass die zunehmenden Bestellungen des Unternehmens einen Lichtblick darstellen.
Laut vorläufigen Zahlen musste das operative Ergebnis vor Sonderposten einen Rückgang von 1,11 Milliarden Euro im Vorjahr auf 646 Millionen Euro hinnehmen. Ebenso sank der Umsatz um 10 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro, während der Nettogewinn um 38 Prozent auf 466 Millionen Euro fiel. Besonders die US-Tochtergesellschaft International war von einem Rückgang der Abverkäufe betroffen, was auf die zögerliche Kauflust der Kunden zurückzuführen ist.
In einem angespannten Handelsumfeld erklärte Finanzchef Michael Jackstein, dass die Situation in den USA durch den bestehenden Handelskonflikt weiterhin schwierig bleibt. Trotz dieser Herausforderungen hält Traton an seiner vorsichtigen Finanzprognose fest, wobei das Umsatzziel für das gesamte Jahr zwischen einem Rückgang von bis zu 5 Prozent und einem Wachstum von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr variieren könnte.
Die operative Marge wird voraussichtlich auf 7,5 bis 8,5 Prozent sinken, im Vergleich zu 9,2 Prozent im Vorjahr. Während der Jahresstart von Scania durch Kaufzurückhaltung und Wechselkurseffekte beeinträchtigt wurde, konnte MAN die wirtschaftlichen Herausforderungen in Europa nicht vollständig kompensieren. Positiv hervorzuheben ist hingegen das Wachstum von VW Truck & Bus in Südamerika, welches vom florierenden brasilianischen Markt getragen wird.