Die Volkswagen-Nutzfahrzeugholding Traton verfolgt ehrgeizige Ziele zur Steigerung der Profitabilität in den kommenden fünf Jahren. Laut einer Mitteilung des MDax-Konzerns anlässlich einer Investorenveranstaltung soll die bereinigte operative Marge bis zum Jahr 2029 zwischen 9 und 11 Prozent liegen. Dies übertrifft die bisherige strategische Zielsetzung von rund 9 Prozent deutlich. Vorstandschef Christian Levin hatte bereits angedeutet, dass das Management ambitionierte Pläne hegt. Analysten erwarteten bisher eine Marge von 9,5 Prozent in zwei Jahren. Levin stellt zudem für den Zeitraum von 2024 bis 2029 ein Umsatzwachstum von 20 bis 40 Prozent in Aussicht.
Für das laufende Jahr prognostiziert Traton eine bereinigte operative Marge von 8,0 bis 9,0 Prozent. Der Umsatz könnte demnach zwischen einem Rückgang von bis zu 5 Prozent und einem Wachstum von bis zu 10 Prozent schwanken, ausgehend von einem Vorjahreswert von 46,9 Milliarden Euro. Im Bereich der Nettoverschuldung im Fahrzeuggeschäft strebt das Unternehmen an, diese bis 2029 komplett abzubauen. Die Dividende soll weiterhin bei einer Ausschüttungsquote von 30 bis 40 Prozent liegen, jedoch in Zusammenhang mit höheren Nettoergebnissen ansteigen. Über den angestrebten höheren Streubesitz der Aktie wurden keine Angaben gemacht, wobei der Volkswagen-Konzern 90 Prozent der Anteile besitzt.
Traton-Chef Levin betont die Bedeutung der geplanten gemeinsamen Entwicklung der Marken Scania, MAN, International Motors (ehemals Navistar) und der südamerikanischen VW Truck & Bus. "Signifikante Teile der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen unserer Marken werden zu einer markenübergreifenden Organisation zusammengeführt", so Levin. Weitere Pläne umfassen den Ausbau der Wartung von Lkw und Bussen, einem als margenstark geltenden Geschäftsfeld. In den USA will Levin den Anbieter International Motors zu alter Stärke zurückführen und Marktanteile gewinnen.