Eine Lösung in der Energiekrise der prorussischen Separatistenregion Transnistrien in der Republik Moldau scheint in Sicht. Der moldauische Gasversorger Moldovagaz hat mit seinem Pendant auf der Separatistenseite eine erste Lieferung von drei Millionen Kubikmetern Erdgas auf Kredit vereinbart. Diese Mitteilung kam direkt aus der Hauptstadt Chisinau von Moldovagaz selbst.
Der Ursprung der Problematik liegt im Anfang des Jahres, als Russland seine Gaslieferungen nach Moldau aufgrund angeblicher Schulden einstellte, um der pro-europäischen Politik der moldauischen Regierung entgegenzuwirken. Am stärksten traf diese Maßnahme allerdings die abtrünnige Region Transnistrien zwischen Dnjestr und Ukraine, die seit 1992 de facto eigenständig ist und in der noch immer russische Soldaten stationiert sind. Angesichts der Notlage von rund 350.000 Einwohnern mussten grundlegende Versorgungseinrichtungen wie Strom, Gas und Heizung abgeschaltet werden.
Obwohl Moskau als Teil einer vermeintlichen humanitären Aktion anbot, Transnistrien weiterhin zu versorgen, blieb diese Unterstützung bislang aus. Erleichterung kam nun jedoch aus der Europäischen Union: Am Montag wurden 30 Millionen Euro für die Bewältigung der Energiekrise in der Republik Moldau bereitgestellt. Mit diesen Mitteln soll Transnistrien mit dem notwendigen Gas versorgt werden, um unter anderem ein bedeutendes Kraftwerk wieder in Betrieb zu nehmen, das entscheidend für die Stromversorgung des gesamten Landes ist.