Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj interpretiert den Stopp des russischen Erdgases durch die Ukraine als einen strategischen Rückschlag für Moskau. Zu Zeiten, als Wladimir Putin vor einem Vierteljahrhundert die Präsidentschaft in Russland antrat, belief sich der durch die Ukraine nach Europa transportierte Gasvolumen auf über 130 Milliarden Kubikmeter jährlich. Heute sei dieser Wert auf null gesunken, betonte Selenskyj in sozialen Medien.
Mit dem Jahreswechsel ließ die Ukraine den Vertrag zur Durchleitung von russischem Gas auslaufen. Europa habe sich größtenteils vorbereitet, erklärte Selenskyj weiter. Er unterstrich dabei die Notwendigkeit, die Republik Moldau beim Übergang zu unterstützen. Des Weiteren müsse man sich gegen die "Hysterie" einiger europäischer Politiker stellen, die weiterhin auf Geschäfte mit Moskau im "Mafia-Stil" setzen. Diese Aussage richtet sich mutmaßlich gegen den slowakischen Regierungschef Robert Fico, der die Entscheidung der Ukraine kritisierte.
In seiner Nachricht äußerte Selenskyj zudem die Hoffnung auf vermehrte US-Gaslieferungen nach Europa, wie vom designierten Präsidenten Donald Trump in Aussicht gestellt. Eine erhöhte Gasverfügbarkeit würde die Preise senken und die Abkehr Europas von seiner Energieabhängigkeit gegenüber Russland weiter festigen.