Der Sportbekleidungs- und Schuhhersteller Under Armour hat in den letzten Jahren schwierige Zeiten durchgemacht, was sich auf das Wachstum und die Rentabilität ausgewirkt hat. Die Betriebsergebnisse des Unternehmens sind 2024 erstmals seit der Pandemie in die Verlustzone gerutscht.
Obwohl Under Armour im letzten Quartal ohne die erheblichen Umstrukturierungs- und Restrukturierungskosten profitabel gewesen wäre, hat CEO Kevin Plank intensiv daran gearbeitet, das Unternehmen als eine Premiummarke mit niedrigerem Volumen und vollen Preisen neu zu positionieren.
Jedoch kündigte Under Armour gestern Abend an, dass diese Restrukturierungskosten in diesem und nächsten Jahr noch höher ausfallen werden, was die Investoren heute verunsichert hat.
Am Montagabend gab Under Armour eine Aktualisierung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2025, das im kommenden März endet, bekannt. Das Unternehmen erhöhte seine Prognose für operative Verluste im nächsten Geschäftsjahr und setzte die erwarteten operativen Verluste auf eine Spanne von 220 bis 240 Millionen Dollar, gegenüber der vorherigen Schätzung von 194 bis 214 Millionen Dollar.
Der Unterschied zur vorherigen Prognose ist komplett auf zusätzliche Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Laut Management wurden weitere Einsparungen durch die Schließung eines Vertriebsstandorts in Rialto, Kalifornien, gefunden, die zusammen mit anderen Kostensenkungsmaßnahmen zusätzliche 70 Millionen Dollar an Restrukturierungskosten bis März 2026 verursachen werden.
In der Gewinnveröffentlichung im August hatte das Management Restrukturierungskosten von 70 bis 90 Millionen Dollar für das kommende Jahr prognostiziert, bestehend aus Abfindungen und anderen Investitionen sowie Wertminderungen. Diese neuen Einsparungen werden jedoch die anfänglichen Restrukturierungskosten auf 140 bis 160 Millionen Dollar in den nächsten zwei Jahren erhöhen.
Investoren zeigten sich unzufrieden mit der "gesenkten" Gewinnprognose. Dennoch könnte die Lage nicht so düster sein, wie die heutige Marktreaktion vermuten lässt.
Während die nach allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen (GAAP) ermittelten Verluste je Aktie steigen werden, sollte berücksichtigt werden, dass das Management die Prognose für den operativen Gewinn auf Non-GAAP-Basis (bereinigt um einmalige Kosten) von 140 bis 160 Millionen Dollar im kommenden Geschäftsjahr nicht geändert hat.
Als Under Armour diese Prognose im August bekanntgab, stieg die Aktie bedeutend an. Heute gibt sie diese Gewinne wieder ab. Mit einem Marktwert von 2,8 Milliarden Dollar wird die Aktie derzeit etwa zum 20-fachen des zukünftigen bereinigten Gewinns gehandelt – weder besonders günstig noch teuer. Wenn Sie gestern optimistisch oder skeptisch gegenüber Under Armours Transformation waren, sollten Sie heute nicht anders denken.
Bevor Sie in Aktien von Under Armour investieren, berücksichtigen Sie dies: