09. Oktober, 2024

Politik

Transatlantisches Telefonat: Biden und Netanjahu in der diplomatischen Zwickmühle

Transatlantisches Telefonat: Biden und Netanjahu in der diplomatischen Zwickmühle

Nach beinahe zweimonatiger Pause hat US-Präsident Joe Biden erneut den direkten Draht zum israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gesucht. In Begleitung von Vizepräsidentin Kamala Harris tauschte er sich telefonisch zu aktuellen Themen aus, deren Details das Weiße Haus in Kürze bekanntgeben möchte. Dieses Gespräch markiert das erste persönliche Wortgefecht der beiden Führer seit Ende August. Während in Israel eine lebhafte Diskussion über eine angemessene Antwort auf den jüngsten iranischen Raketenangriff entbrannt ist, zeigt sich Washington zurückhaltend. Biden hatte kürzlich ausdrücklich signalisiert, keinen israelischen Vergeltungsschlag auf nukleare Ziele zu unterstützen. Die ohnehin komplizierten Beziehungen zwischen den USA und Israel sind gegenwärtig von Spannungen geprägt. Ein wesentlicher Streitpunkt ist die Kriegsführung des israelischen Militärs, welche in den Vereinigten Staaten kritisch beäugt wird und die unter Umständen friedliche Lösungen erschweren könnte. Die US-Regierung setzt offiziell auf Deeskalation und unterstreicht dabei regelmäßig das unveräußerliche Recht Israels auf Selbstverteidigung, was auch die kontrovers diskutierten Waffenlieferungen mit einschließt. Vor dem Hintergrund der anstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA rückt diese Thematik stärker in den Fokus, da für viele Wähler die Position der Kandidaten zu Israel von entscheidender Bedeutung ist.