Im Ringen um ihre geplante Fusion sehen sich Nippon Steel und U.S. Steel mit erheblichen Hürden konfrontiert. Die zwei Stahlgiganten mussten ihr 14,9 Milliarden Dollar schweres Vorhaben zunächst auf Eis legen, nachdem Präsident Joe Biden den Zusammenschluss verhinderte. Der Grund: Ein nationaler Sicherheitscheck, der laut den klagenden Unternehmen ein reiner Vorwand sei und ihre verfassungsmäßigen Rechte auf ein faires Verfahren verletze. Die rechtlichen Schritte gegen die Regierung gleichen jedoch laut Experten wie Nick Klein von der Kanzlei DLA Piper einem steilen Anstieg. Die Gerichte gewähren der Exekutive oft großen Spielraum in sicherheitsrelevanten Angelegenheiten. Aber Klein sieht auch Chancen: Die Klage könnte wertvolle Zeit bringen, um unter der künftigen Regierung von Donald Trump neu zu verhandeln oder alternative Lösungen zu finden. Obwohl Nippon Steel und U.S. Steel sich mit öffentlichen Stellungnahmen zurückhalten, könnte die Klage dem Deal neues Leben einhauchen, falls sie Trump umstimmen können. Trump selbst äußerte sich vehement gegen die Übernahme amerikanischer Unternehmen durch ausländische Firmen, machte aber in der Vergangenheit mehrfach Kehrtwenden in seinen Entscheidungen. Ein weiteres Problem stellt der Befehl Bidens dar, der eine 30-tägige Frist zum Auflösen des Deals setzt. Dennoch ist das Ziel der Unternehmen klar: Falls nötig, will man sich die Möglichkeit auf vorläufige Rechtshilfe sichern, um das Geschäft doch noch bis zum 18. Juni unter Dach und Fach zu bringen. Ein zentraler Vorwurf der Kläger richtet sich gegen die politische Einflussnahme auf die Sicherheitsüberprüfung, die angeblich Biden dabei helfen sollte, im Bundesstaat Pennsylvania Wählerstimmen zu sichern. Die Verbindung zwischen U.S. Steel und der Gewerkschaft United Steelworkers, deren Unterstützung als wahlentscheidend angesehen wurde, sorgt für zusätzlichen Zündstoff.