Eine neue Phase der geopolitischen Strategie zeichnet sich ab, während die westlichen Verbündeten der Ukraine in Brüssel und Paris zusammentreffen, um ihre Unterstützung für das von Russland bedrängte Land zu erörtern. Die Gespräche stehen unter einem komplexen Stern, da die Leitlinie der USA nach dem politischen Umbruch in Washington noch nicht klar erkennbar ist.
In Brüssel koordinieren die Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe ihre militärische Hilfe, während am Abend die Außenminister mehrerer europäischer Staaten in Paris über die politische Dimension ihrer Unterstützung diskutieren. Frankreich, Gastgeber der abendlichen Zusammenkunft, hat Deutschland, Italien, Spanien, Großbritannien und Polen eingeladen.
Das diplomatische Parkett ist äußerst angespannt, insbesondere wegen des ersten Auftritts des neuen US-Verteidigungsministers Pete Hegseth. Seinen Worten wird mit großer Aufmerksamkeit begegnet, da frühere Äußerungen von Präsident Donald Trump die mögliche Wende in der US-Unterstützung vermuten ließen. Befürchtet wird in Europa, dass die USA eine politische Lösung bevorzugen könnten, in der Russland gestärkt hervorgeht.
Großbritannien übernimmt erstmalig die Leitung der Ukraine-Kontaktgruppe, ein Zeichen der politischen Neuausrichtung, nachdem die USA diese Rolle bislang dominiert hatten. Die deutsche Präsenz bei den Treffen wird durch Verteidigungsminister Boris Pistorius und Außenministerin Annalena Baerbock gewahrt. Auch das bevorstehende NATO-Verteidigungsministertreffen, bei dem Hegseth zugegen sein wird, wirft einen Schatten auf diese grundlegenden Beratungen.