11. Februar, 2025

Politik

Transatlantische Spannungen: Trumps Zollpläne sorgen für Unruhe in der EU

Transatlantische Spannungen: Trumps Zollpläne sorgen für Unruhe in der EU

Die Pläne von US-Präsident Donald Trump, Importzölle von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium zu erheben, haben sowohl in Europa als auch in den USA heftige Reaktionen ausgelöst. Während eines Flugs mit der Air Force One kündigte Trump an, noch in den kommenden Tagen weitere Details zu seinen Vorhaben preiszugeben. Insbesondere Frankreich reagierte umgehend und erwägt, mittels Gegenzöllen durch die Europäische Union darauf zu antworten. Die EU-Kommission hält die geplanten Zölle für unrechtmäßig und wirtschaftlich unklug.

Auch die deutsche Regierung zeigt sich besorgt, bleibt jedoch optimistisch, dass ein Kompromiss erzielt werden kann. Frankreichs Außenminister betonte in einem Interview, dass die EU bereit sei, ihre Interessen konsequent zu verteidigen und detailscharf auf die betroffenen Sektoren zu reagieren. Die EU-Kommission in Brüssel pflichtet bei: Die US-Zölle seien durch nichts zu rechtfertigen, und man sei gewillt, erforderliche Schutzmaßnahmen für europäische Unternehmen und Verbraucher zu ergreifen.

In Deutschland sieht der Stahlriese Thyssenkrupp die Auswirkungen der angekündigten US-Zölle als gering an. Der Hauptmarkt des Unternehmens ist Europa, und der Export von Stahlprodukten in die USA bleibt auf ein Minimum an spezialisierten Produkten beschränkt. Dennoch wäre ein Handelskonflikt mit den USA besonders für die deutsche Exportwirtschaft von erheblichem Nachteil.

Die Vereinigten Staaten sind ein bedeutender Markt für deutsche Exporte, wobei rund 80 Prozent der deutschen Stahleinfuhren in andere EU-Staaten gehen. Der US-Markt bezieht seinen Stahl hauptsächlich aus Kanada, Brasilien und Mexiko, wobei auch Deutschland und China wichtige Lieferländer bleiben. Die Beziehungen zu Mexiko und Kanada sind jedoch durch beidseitige Zugeständnisse von Trumps Seite kurzfristig entspannt, wodurch geplante Zölle um mindestens 30 Tage verschoben wurden.