22. Januar, 2025

Politik

Transatlantische Spannungen: Europa setzt auf Einigkeit und Stärke

Transatlantische Spannungen: Europa setzt auf Einigkeit und Stärke

Inmitten der politischen Turbulenzen setzt Bundeskanzler Olaf Scholz auf ein starkes und geschlossenes Europa, um dem neuen Kurs der US-Regierung unter Präsident Donald Trump zu begegnen. Bei einem Besuch in Paris betonte Scholz nachdrücklich die Notwendigkeit, sich nicht vor den Herausforderungen zu verstecken, sondern stattdessen als selbstbewusster und konstruktiver Partner aufzutreten. Die gemeinsame europäische Antwort solle auf einem stabilen Fundament der transatlantischen Partnerschaft aufbauen.

Präsident Emmanuel Macron unterstrich die Bedeutung eines vereinten und souveränen Europas, das seine Rolle energisch verteidigen kann. Besondere Aufmerksamkeit verlangte er für die europäische Verteidigungspolitik, die durch verstärkte Investitionen und eigene industrielle Grundlagen gestärkt werden müsse. Die Prioritäten Europas müssten nun Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Sicherheit in den Vordergrund rücken.

Der Besuch fiel mit dem 62. Jubiläum des Élysée-Vertrags zusammen, jedoch dominierten die ersten Maßnahmen der neuen US-Regierung die Diskussionen. Trump plant unter anderem, Importzölle einzuführen und das Pariser Klimaschutzabkommen aufzukündigen, was auch auf europäische Interessen Auswirkungen haben könnte.

Macron forderte eine intensivere deutsch-französische Zusammenarbeit und das Vorantreiben europäischer Entwicklungsprojekte trotz der gegenwärtigen Unsicherheiten. Die enge Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich bezeichnete er als zentrale Säule europäischer Stabilität und Innovation.

Scholz plädierte zudem für faire Bedingungen für europäische Autokonzerne, die in die E-Mobilität investieren, und sprach sich gegen Sanktionen aus. Weitere Themen waren der Schutz der europäischen Stahlindustrie und der Abbau bürokratischer Hürden in der EU.