25. April, 2025

Pharma

Transatlantische Handelskonflikte beeinträchtigen US-Pharmakonzern Merck & Co

Die von den Vereinigten Staaten neu eingeführten Zölle haben weltweit weitreichende Auswirkungen und treffen selbst etablierte Unternehmen wie den Pharmariesen Merck & Co hart. Laut jüngsten Angaben des Unternehmens belaufen sich die durch diese Zölle verursachten Zusatzkosten auf beeindruckende 200 Millionen Dollar. In einem kürzlich veröffentlichten Quartalsbericht hat das Führungsteam um CEO Robert Davis infolge dieser finanziellen Belastung die Gewinnprognosen für das laufende Geschäftsjahr nach unten korrigiert.

Der weltweit agierende Arzneimittelhersteller sieht sich jedoch nicht allein durch die Zölle in seiner finanziellen Stabilität gefährdet. Eine kostspielige Lizenzvereinbarung mit dem chinesischen Pharmapartner Hengrui Pharma trägt ebenfalls signifikant zur Belastung der Unternehmensbilanz bei. Angesichts dieser Herausforderungen hat Konzernchef Davis die Gewinnprognose für das Jahr 2025 auf eine Bandbreite von 8,82 bis 8,97 Dollar je Aktie gesenkt, im Vergleich zur ursprünglichen Prognosespanne von 8,88 bis 9,03 Dollar. Der erwartete Umsatz bleibt jedoch stabil, mit einer Prognose zwischen 64,1 und 65,6 Milliarden Dollar. Potenzial für weitere finanzielle Belastungen besteht insbesondere durch mögliche zukünftige zusätzliche Zollabgaben der USA, die bei der aktuellen Kalkulation noch nicht berücksichtigt sind, insbesondere da Merck & Co auch in bedeutendem Umfang in europäischen Produktionsstätten aktiv ist.

Im ersten Quartal des laufenden Jahres verzeichnete Merck & Co einen Umsatzrückgang von zwei Prozent auf 15,5 Milliarden Dollar (umgerechnet etwa 13,6 Milliarden Euro). Dieser Rückgang wird hauptsächlich auf ungünstige Währungsverschiebungen zurückgeführt. Ohne den Einfluss dieser Wechselkursveränderungen hätte das Unternehmen ein Umsatzwachstum von einem Prozent erreicht. Trotz dieser widrigen Rahmenbedingungen gelang es Merck & Co jedoch, den Nettogewinn um beachtliche sieben Prozent auf nahezu 5,1 Milliarden Dollar zu steigern, unterstützt durch eine Reduzierung der Betriebskosten. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis pro Aktie konnte ebenfalls überzeugen und stieg von 2,07 auf 2,22 Dollar, womit die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen wurden.