Die Vereinigten Staaten sehen sich derzeit mit einer eierbezogenen Versorgungskrise konfrontiert, die ihre Wurzeln in jüngsten Ausbrüchen der Vogelgrippe hat. Diese hatte erhebliche Folgen für die Geflügelwirtschaft in den USA, indem zahlreiche Legehennen gekeult werden mussten, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Konsequenzen sind leere Eierregale und steigende Preise, was die US-Behörden dazu veranlasste, sich in Europa nach Hilfe umzusehen.
Insbesondere im skandinavischen Raum registrierten die Branchenverbände entsprechende Anfragen aus Übersee. Dies wurde sowohl von dänischen als auch schwedischen Medien angesprochen. Länder wie Dänemark, Schweden, Finnland und die Niederlande erhielten Anfragen zur Lieferung von Eiern. Im Licht der aktuellen diplomatischen Spannungen aufgrund vergangener politischer Unstimmigkeiten, wie der irrtümliche Versuch der USA, Grönland zu erwerben, nehmen diese Anfragen eine besondere Bedeutung an.
Von der schwedischen Seite, so Markus Lindström, Geschäftsführer des Eier-Lieferanten Kronägg, kommen jedoch wenig hoffnungsvolle Töne für die amerikanischen Konsumenten. Die logistischen Herausforderungen eines Transports über den Atlantik, kombiniert mit strengen Exportbestimmungen, machen umfangreiche Lieferungen unwahrscheinlich. Trotz dieser Hürden sehen die dänischen Behörden die Anfragen als Ausdruck der anhaltenden Handelsabhängigkeit der USA von Europa.
In Deutschland halten sich die Anfragen in Grenzen. Mit einem Selbstversorgungsgrad von 73 Prozent ist die Bundesrepublik selbst kein Paradies für Eierüberproduktion. Kleinere Mengen werden zwar bereits über den Spotmarkt in die USA exportiert; reichhaltige Überkapazitäten sind jedoch nicht vorhanden. Derweil denkt die Türkei laut Berichten von CNN darüber nach, ihre Eierexporte in die Vereinigten Staaten erheblich zu steigern, obwohl eine formelle Bestätigung der US-Regierung dazu noch aussteht.