23. Oktober, 2024

Politik

Transatlantische Besorgnis: Nordkoreanische Soldaten als neue Eskalationsstufe im Ukraine-Konflikt

Transatlantische Besorgnis: Nordkoreanische Soldaten als neue Eskalationsstufe im Ukraine-Konflikt

Deutschland und Großbritannien schlagen Alarm: Berichte über das Training nordkoreanischer Soldaten in Russland für einen möglichen Einsatz in der Ukraine sorgen in beiden Ländern für Unruhe. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und sein britischer Kollege John Healey äußerten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in London ihre Besorgnis.

Pistorius wies darauf hin, dass es bislang nur wenige Informationen über die nordkoreanischen Soldaten gebe. Dennoch sei die Lage eine "neue Qualität und eine Art Eskalation" im russischen Krieg gegen die Ukraine, so der SPD-Politiker. Die Unterstützung durch Nordkorea könne zudem weitreichende internationale Folgen haben. Mit ernstem Unterton erklärte er: "Ich bin ziemlich besorgt über die Entwicklung."

Healey verurteilte ebenfalls die mögliche Eskalation und bezeichnete das Engagement Nordkoreas als schockierend. Die Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland sei zwar hoch wahrscheinlich, doch ob sie bereits aktiv eingreifen, bleibe ungewiss. Diese Entwicklung zeuge von Russlands Verzweiflung, sich Bündnispartner wie Nordkorea zu suchen.

Im Rahmen ihres Treffens unterzeichneten Pistorius und Healey eine gemeinsame Verteidigungsvereinbarung. Diese sieht unter anderem vor, dass deutsche Aufklärungsflugzeuge zur U-Boot-Spurensuche künftig in Schottland stationiert werden. Auch wird eine engere Zusammenarbeit der Nato-Truppen an der Ostflanke angestrebt. In der Rüstungsindustrie planen die Länder ebenfalls Kooperationen: So soll der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall in Großbritannien eine Fabrik für Artillerierohre errichten.