02. November, 2024

Politik

Tragödie in Novi Sad: Einsturz an Bahnhofsgebäude fordert 14 Todesopfer

Tragödie in Novi Sad: Einsturz an Bahnhofsgebäude fordert 14 Todesopfer

In der nordserbischen Stadt Novi Sad ereignete sich am Freitag ein schweres Unglück, als ein Teil des Daches am Bahnhofseingang einstürzte. Die Katastrophe forderte 14 Menschenleben und verletzte drei weitere. Die Rettungskräfte arbeiteten bis in die Nacht, um die Opfer aus den Trümmern zu bergen, wobei schweres Gerät eingesetzt wurde.

Die betroffene Station, die sich etwa 70 Kilometer nordwestlich von Belgrad befindet, durchlief gerade Renovierungsarbeiten. Der serbische Verkehrsminister Goran Vesic kündigte an, dass eine umfassende Untersuchung eingeleitet werde. Diese soll durch das Staatsverkehrsinstitut, das staatliche Eisenbahnunternehmen und das chinesische Konsortium durchgeführt werden, das die Renovierungsarbeiten übernimmt.

In einer TV-Ansprache erklärte Minister Vesic, dass die Untersuchung klären solle, wer für die Baukontrolle verantwortlich war und wer die Arbeiten genehmigt hatte. Sowohl Vesic als auch Vertreter der serbischen Staatsbahn und das chinesische Konsortium - bestehend aus China Railway International und China Communications Construction Company - wiesen darauf hin, dass der eingestürzte Teil nicht zu den derzeitigen Arbeiten gehörte.

Der Innenminister Ivica Dacic gab bekannt, dass noch am Samstag 20 Personen von den Behörden befragt würden, darunter Beamte des zuständigen Ministeriums und der staatlichen Eisenbahnbetreibergesellschaft. Zudem werde die Gebäudedokumentation sichergestellt.

Der Samstag wurde als nationaler Trauertag ausgerufen. Am Unglücksort versammelten sich Menschen, um Blumen niederzulegen und Kerzen zu entzünden. Die letzten Trümmerteile wurden beseitigt. Unterdessen nutzte die serbische Opposition das Ereignis, um ihre Kritik an Präsident Aleksandar Vucic und seiner Regierung zu verstärken. Sie erhob Vorwürfe der Korruption und rief zu Protesten in Novi Sad auf.

Präsident Vucic widersprach den Anschuldigungen und versprach in einer Ansprache harte Strafen für die Verantwortlichen. Währenddessen versammelten sich hunderte Menschen zu einer Mahnwache vor dem Rathaus. Die Betroffenheit wandelte sich allmählich in Wut, und die Bewohner forderten Klarheit darüber, wer Schuld an der Tragödie trägt.