20. September, 2024

Politik

Tragödie erschüttert japanische Gemeinschaft in China

Tragödie erschüttert japanische Gemeinschaft in China

Der tödliche Messerangriff auf einen japanischen Schüler in China sorgt für Besorgnis und Spannungen zwischen den beiden Nationen. Japans Regierung fordert von Peking detaillierte Informationen und Sicherheitsmaßnahmen, während führende japanische Unternehmen erwägen, ihre Angestellten mit Familienangehörigen zurückzuholen.

Der japanische Botschafter Kenji Kanasugi hat Chinas Vizeaußenminister Sun Weidong am Donnerstag aufgefordert, den Vorfall vollständig aufzuklären. Bei dem Angriff, der bereits das zweite Attentat auf japanische Schulkinder in China innerhalb weniger Monate darstellt, wurde ein zehnjähriger Junge auf dem Weg zu einer japanischen Schule in Shenzhen erstochen. Der Vorfall ereignete sich ironischerweise am Jahrestag der japanischen Invasion in Manchurien 1931, einem historischen Punkt, der in China mit vielen Gedenkveranstaltungen erinnert wird.

Die Sorge über anti-japanische Gefühle in China wächst, insbesondere nachdem es im Juni einen ähnlichen Angriff auf einen japanischen Schulbus in Suzhou gab. Die japanische Botschaft in Peking hat bereits Notfallbesprechungen mit Unternehmen, Schulen und anderen Organisationen abgehalten, um die Sicherheitsbedenken zu besprechen.

Automobilhersteller wie Nissan und Toyota sowie das Unterhaltungsunternehmen Sony haben Maßnahmen ergriffen, um ihre Expatriates zu schützen. Nissan überprüft die Sicherheitsprotokolle der Schulen, während Panasonic anbietet, die Kosten für die temporäre Rückkehr von Familienangehörigen nach Japan zu übernehmen. Toyota und Sony raten ihren Mitarbeitern zu besonderer Wachsamkeit.

Der Fall hat nicht nur in China, sondern auch in Japan, Diskussionen über die Sicherheit von Expatriates ausgelöst. Die chinesische Regierung bedauerte den Vorfall und betonte, man heiße Menschen aus aller Welt, einschließlich Japan, willkommen.

Zwischen den beiden Ländern bestehen weiterhin Spannungen, nicht nur aufgrund der jüngsten Gewalttaten, sondern auch wegen wirtschaftlicher und sicherheitspolitischer Differenzen, etwa im Bereich Technologietransfer und militärische Aktivitäten. Trotz dieser Spannungen wurden auch Schritte zur Zusammenarbeit unternommen, wie etwa eine Einigung über die Überwachung von entsorgtem Abwasser aus dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima.

Die chinesischen sozialen Medien zeigen eine gespaltene Reaktion: Während viele Chinesen ihr Mitgefühl mit den Opfern ausdrücken, gibt es auch Stimmen, die politisches Fehlverhalten als Ursache für den Hass auf Japan benennen. Dieser Vorfall verdeutlicht einmal mehr die komplexen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern.