02. Januar, 2025

Wirtschaft

Tragödie bei Jeju Air führt zu erneutem Druck auf Boeing

Tragödie bei Jeju Air führt zu erneutem Druck auf Boeing

Der jüngste Unfall eines Boeing-Jets sorgt für Turbulenzen bei dem ohnehin angeschlagenen Flugzeugbauer. Nach einer Bruchlandung einer Boeing 737-800 von Jeju Air in Südkorea am Sonntag geriet die Aktie von Boeing am Montagmittag um zwei Prozent ins Minus. Bei dem Unfall am Muan International Airport kamen 179 Passagiere ums Leben, lediglich zwei Flugbegleiterinnen überlebten.

Erste Berichte deuten darauf hin, dass ein möglicher Vogelschlag einen der beiden Triebwerke beschädigt haben könnte, was die Landung zusätzlich erschwerte. Die südkoreanischen Behörden kündigten umfassende Inspektionen aller Boeing 737-800 Flugzeuge im Land an, um mögliche Sicherheitsmängel aufzudecken. Bereits am Montag musste ein weiteres Flugzeug derselben Airline nach einem Problem mit dem Fahrwerk sicher in Gimpo landen.

Die südkoreanische Regierung reagiert mit verschärften Sicherheitsüberprüfungen. Joo Jong-wan, Leiter der Luftfahrtpolitik des südkoreanischen Verkehrsministeriums, betonte die Notwendigkeit, auf die Vorfälle zu reagieren. Boeing selbst steht mit Jeju Air in Kontakt und sicherte seine Unterstützung zu.

Jeju Air betreibt insgesamt 38 Maschinen des Typs 737-800, während auch andere südkoreanische Airlines wie T'way Air, Jin Air und Eastar Jet diesen Flugzeugtyp in ihrer Flotte haben. Die 737-800 ist eine bewährte, wenn auch ältere Version der 737-Serie, die durch das 737 Max Modell ersetzt werden sollte. Eine Einschränkung des Vertrauens in diese Maschine könnte erhebliche Konsequenzen haben, da sie einen erheblichen Anteil an der weltweiten kommerziellen Flotte ausmacht.

Für Boeing steht viel auf dem Spiel: Die jüngsten Sicherheitsprobleme, allen voran das Debakel um die 737 Max, haben das Unternehmen bereits schwer belastet. Fehlerhafte Systeme führten 2018 und 2019 zu fatalen Abstürzen, welche 346 Menschen das Leben kosteten und eine 20-monatige Stilllegung der 737 Max Flotte nach sich zogen.