Ein schwerer Zwischenfall erschüttert die Stadt Magdeburg und zieht Empörung und Trauer nach sich: Ein 50-jähriger Mann namens Taleb al-Abdulmohsen, ein Arzt aus Saudi-Arabien, soll auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit einem Mietwagen in eine Menschenmenge gerast sein. Die Tat forderte vier Menschenleben und hinterließ über 200 Verletzte, darunter 41 schwer. Nach ersten Erkenntnissen der Behörden war al-Abdulmohsen bislang nicht als Islamist bekannt. Er zog jedoch durch seine scharfe Kritik am Islam und seine Bewunderung für die AfD Aufmerksamkeit auf sich, wie sein Profil auf der Plattform X offenbart.
Nach jüngsten Medienberichten soll al-Abdulmohsen als Aktivist tätig gewesen sein, der vor allem Frauen half, das saudische Regime zu verlassen und Asyl in Europa zu beantragen. Seinem sozialen Engagement folgte eine berufliche Laufbahn als Psychiater in Bernburg, doch seine kontroversen Ansichten und Aktivitäten brachten ihm auch internationale Bekanntheit ein. Laut seinen eigenen Aussagen hat er sich 1997 vom Islam losgesagt und suchte 2006 in Deutschland Asyl aufgrund von Todesdrohungen.
In der Vergangenheit äußerte er sich in Interviews mit renommierten Medien über seine ablehnende Haltung gegenüber dem Islam und warb für einen strengeren Umgang Deutschlands mit Islamismus. Zudem warf er den deutschen Behörden vor, saudische Ex-Muslime systematisch zu verfolgen und forderte einen besseren Schutz vor illegaler Einwanderung.
Viele Fragen zu seinem Motiv und den Hintergründen der Tat bleiben offen. Bundeskanzler Olaf Scholz besucht noch am Wochenende den Unglücksort, um den Betroffenen seine Anteilnahme zu bekunden und ein Signal der Solidarität zu setzen.