Der sommerliche Wandel scheint am Grillmarkt vorbeigegangen zu sein, wie eine jüngste Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH) aus Köln verlautbart. Trotz Ereignissen wie der Fußball-Europameisterschaft und heißen Sommertagen konnte die Branche keinen wesentlichen Auftrieb verzeichnen. Die Umsätze in Deutschland für Grills, Brennstoffe und Zubehör stiegen lediglich marginal im Vergleich zum Vorjahr.
IFH-Experte Dominik Kudet führt die stagnierende Entwicklung auf die gesättigte Marktlage zurück. "Viele Konsumenten haben ihre Grillgeräte in den letzten Jahren erneuert, was die Nachfrage nach Neuanschaffungen bremst," erklärt Kudet. Die gegenwärtige wirtschaftliche Unsicherheit lenkt die Konsumausgaben eher in andere Bereiche, was den Absatz von Premiumgrills erschwert. Doch Gasgrills bleiben beliebt und übertreffen die Umsätze ihrer elektrischen und holzkohlebetriebenen Pendants.
Nominal konnte die Branche 2024 ein leichtes Umsatzwachstum von 0,4 Prozent verzeichnen, das inflationsbereinigt ähnlich blieb. Die Preisentwicklung in diesem Segment zeigt sich stabil. Während der Pandemie erlebte der Markt einen bemerkenswerten Anstieg um 16,5 Prozent im Jahr 2020, jedoch konnten die darauffolgenden Jahre dieses Hoch nicht halten. Dennoch liegen die aktuellen Erlöse um 8,5 Prozent über denen von 2019, was die gestiegene Grillfreude der Deutschen reflektiert. Im vergangenen Jahr griffen mehr als 30 Prozent der Menschen mehrmals im Monat zur Grillzange, eine deutliche Steigerung gegenüber 2019, als dieser Anteil noch bei rund 10 Prozent lag.