Die Stadt London steht vor einer historischen Veränderung, da zwei ihrer berühmtesten Märkte, der Billingsgate Fischmarkt und der Smithfield Fleischmarkt, in den kommenden Jahren schließen werden. Diese Entscheidung, die das Ende von Traditionen einläutet, die bis ins Mittelalter zurückreichen, wurde kürzlich von der City of London Corporation bekannt gegeben.
Ursprünglich geplante Umzugspläne nach Dagenham, östlich von London, wurden aufgrund enormer Kostensteigerungen infolge von Inflation und gestiegenen Bauausgaben, die sich auf etwa eine Milliarde Pfund belaufen, gestrichen. Stattdessen wird die Corporation den Händlern finanzielle Entschädigungen und Beratungen anbieten. Die Märkte werden noch mindestens bis 2028 in Betrieb bleiben, während die Händler die Möglichkeit haben, ihre Geschäfte an neuen Orten in London zu etablieren.
Chris Hayward, der politische Vorsitzende der City of London Corporation, bezeichnete die Entscheidung als einen positiven Neuanfang für die Märkte. Die Händler seien ermutigt, eine nachhaltige Zukunft in neuen, selbstgewählten Räumlichkeiten zu gestalten. Durch den Rückzug der Corporation von der direkten Marktverwaltung sollen neue unabhängige Chancen entstehen.
Smithfield und Billingsgate waren über Jahrhunderte fest in die Londoner Lebenskultur verwoben, obwohl sie oftmals für ihre laute und ausgelassene Atmosphäre bekannt waren. Charles Dickens beschrieb Smithfield in seinen Werken als ein Zentrum des 'Schmutzes und Morasts'. Jetzt steht eine neue Phase im Vordergrund, während die Händler bestrebt sind, moderne, aber traditionsbewusste Räume zu finden.