Trader Joe’s beliebte „Everything but The Bagel“ Gewürzmischung, die in den USA eine treue Anhängerschaft gefunden hat, sorgt in Südkorea für unerwarteten Wirbel. Dieser aromatische Mix aus Knoblauch, Zwiebeln und Mohnsamen, der oft als „Everything Seasoning“ bezeichnet wird, erfreut sich einer großen Verbreitung in nordamerikanischen Küchen auf Bagels, Rührei und sogar frittiertem Hühnchen. Doch in Südkorea steht die Gewürzmischung auf der Liste der verbotenen Güter.
Seit 2022 ist der Import dieser Mischung nach Südkorea verboten, was viele Reisende überraschte. Die südkoreanischen Behörden haben zunehmend Konfiszierungen dieser Würzmischung an Flughäfen berichtet, wie lokale Nachrichten und Social-Media-Plattformen in den letzten Wochen feststellten. Mohnsamen werden in Südkorea als Betäubungsmittel eingestuft, da sie durch die Säfte der Mohnpflanze verunreinigt sein können, welche Opiate enthalten.
Ein Grund für das Verbot ist die Möglichkeit, dass der Konsum von Mohnprodukten zu einem positiven Drogentest führen könnte. Michelle Carlin, Assistenzprofessorin für Toxikologie und forensische Chemie an der Rutgers University, erläutert, dass der Opiatgehalt in Mohnsamen stark variieren kann, abhängig von Wachstumsort, Sonneneinstrahlung und Bewässerungsbedingungen der Pflanzen. Obwohl das Waschen der Samen die Verunreinigung reduzieren kann, bleibt es schwierig zu bestimmen, ob dies vor der Verarbeitung der Gewürzmischungen erfolgt ist.
Nichtsdestotrotz, so Carlin, sei die Wahrscheinlichkeit, dass eine Gewürzmischung wie „Everything but The Bagel“ zu einem positiven Drogentest führt, relativ gering. Der Anteil an Mohnsamen in solchen Mischungen ist häufig gering, daneben enthält die Mischung auch andere Zutaten wie Knoblauch und Salz.
Südkorea gehört zu einer kleinen Anzahl von Ländern mit strikten Mohnsamenverboten. Ähnliche Regelungen existieren in den Vereinigten Arabischen Emiraten, und Singapur verlangt eine Opiattestung von Importmustern. Auch in den USA gibt es widersprüchliche Aussagen zu Mohnsamen: Das Verteidigungsministerium warnte 2023 davor, dass der Verzehr von Mohnprodukten zu positiven Drogentests führen könnte, obwohl früher Mohnbrot in Verpflegungspaketen der Armee enthalten war.