25. November, 2024

Finanzen

Trade Republics Sparkarte: Kleingedrucktes lesen lohnt sich

Die verlockenden Extras und Einschränkungen der Visakarte auf dem Prüfstand.

Trade Republics Sparkarte: Kleingedrucktes lesen lohnt sich
Wenn es um Bankgeschäfte geht, wird oft das Kleingedruckte übersehen.

Bei Trade Republics neuer Sparkarte lohnt es sich, genau hinzusehen. Die Visakarte verspricht zahlreiche Extras, will sich als Bank etablieren und lockt Kunden mit innovativen Features.

Doch der Blick ins Detail zeigt, dass nicht alles so ungetrübt ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.

Die Sparkarte im Überblick: Was bietet Trade Republic?

Die Sparkarte von Trade Republic ist eine Debitcard des Anbieters Visa. Anders als bei einer Kreditkarte werden Beträge sofort vom verbundenen Konto abgebucht.

Doch hier liegt auch der Clou: Jeder Bezahlvorgang löst im Rahmen der Funktion „Saveback“ die Investition von einem Prozent des Betrags in ein zuvor vom Kunden bestimmtes Wertpapier aus. Zusätzlich können Kartennutzer Beträge aufrunden, und das „Wechselgeld“ fließt ebenfalls in Aktien, ETFs, Fonds und mehr.

Die Karte ermöglicht weltweit kostenlose Bargeldabhebungen an Visa-Geldautomaten, solange der Betrag über 100 Euro liegt.

Geringere Beträge unterliegen einer Gebühr von einem Euro. Das Guthaben auf der Karte wird derzeit mit beachtlichen vier Prozent verzinst, was vergleichbar mit einigen Tagesgeldkonten ist.

Was kostet die Karte und gibt es einen Haken?

Die Wahl zwischen der virtuellen und physischen Karte beeinflusst die Kosten. Die virtuelle Karte ist gebührenfrei, erlaubt jedoch keine weltweit kostenlosen Bargeldabhebungen.

Für die physische Karte verlangt Trade Republic einmalig fünf Euro. Die spezielle Mirror Card schlägt mit 50 Euro zu Buche. Eine regelmäßige Kartengebühr ist vorerst nicht vorgesehen.

Ist das wirklich neu? Die Debitcard im Kontext

Belohnungen für Kartenzahlungen sind im angelsächsischen Raum gängig, während sie in Deutschland noch relativ selten sind.

Die Idee des Sparens durch Aufrunden ist nicht völlig neu und wird auch von Deutschlands größter Direktbank ING angeboten.

Für wen lohnt sich die Debitcard?

Die Sparkarte von Trade Republic ist besonders für jene attraktiv, die eine Bankverbindung ohne physische Filiale suchen und Interesse an Wertpapieren haben.

Jedoch sollte beachtet werden, dass große Vermögen allein durch die Saveback-Funktion begrenzt sind – maximal 15 Euro pro Monat pro Kunde. Dies entspricht einem Kartenumsatz von 1500 Euro. Zusätzlich versteckt sich im Kleingedruckten die Anforderung, einen Sparplan über 50 Euro pro Monat einzurichten und monatlich mindestens 50 Euro in einen oder mehrere Sparpläne fließen zu lassen.

Doch Vorsicht ist geboten: Alle attraktiven Leistungen können jederzeit gestrichen werden, wie es im Kleingedruckten steht.

Trade Republic: Wer steckt hinter der Bank?

Gegründet 2019 hat sich Trade Republic zu einem der größten europäischen Broker mit vier Millionen Kunden entwickelt.

Christian Hecker, Gründer von Trade Republic, hat die Finanzwelt im Blick – sein innovatives Konzept revolutioniert das Bankwesen.

Die Berliner Bank besitzt seit letztem Jahr eine Vollbanklizenz und strebt danach, die erste Bankverbindung für Menschen zwischen 20 und Ende 30 zu werden. Als deutsche Bank unterliegt sie der Aufsicht durch die Bafin, und die Einlagen der Kunden sind durch die Einlagensicherung Deutschlands und Irlands abgedeckt.