Trade Republic kollabiert am Montagmorgen – Anleger blicken fassungslos auf leere Depots
Portfolio bleibt leer: Seit dem frühen Montagmorgen melden tausende Nutzer Störungen bei Trade Republic.

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Trade Republic kollabiert am Montagmorgen – Anleger blicken fassungslos auf leere Depots

Ein technisches Desaster legt zum Wochenstart die beliebte Broker-App lahm. Tausende Nutzer melden massive Probleme, viele können nicht auf ihre Konten zugreifen. Gerade in den ersten Handelsstunden ist das ein Fiasko. Wie konnte das passieren – und was steckt dahinter?

Wenn das Depot plötzlich verschwindet

Wer am Montagmorgen bei Trade Republic handeln wollte, wurde kalt erwischt. Statt Kurse und Kaufbuttons: Ladefehler. Statt Depotwert: weiße Flächen. Der Schock sitzt tief – denn in der sensiblen Eröffnungsphase des Börsentages ist jede Minute wertvoll.

Doch bei Deutschlands größtem Neobroker herrscht seit den frühen Morgenstunden digitale Funkstille. Über die Plattform allestörungen.de und auf X (ehemals Twitter) häufen sich Beschwerden von verärgerten Nutzern, die teilweise weder ihre Wertpapierpositionen einsehen noch Transaktionen durchführen können.

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Fehlermeldungen, leere Portfolios, keine Reaktion

Das Ausmaß der Störung ist beträchtlich: In vielen Fällen wird das persönliche Portfolio gar nicht erst geladen – oder zeigt falsche Werte an. Andere Nutzer berichten, dass sich die App überhaupt nicht mehr öffnen lässt. Stattdessen erscheinen Fehlermeldungen oder die Anwendung friert komplett ein. Besonders beunruhigend: Die Web-Version funktioniert bei einigen zwar noch, aber auch dort ist das System teils instabil.

Einige Anleger fürchten, wichtige Kursbewegungen zu verpassen oder in laufenden Orders festzustecken. Derartige Probleme in der hektischsten Phase des Börsentags – dem Handelsbeginn – können für Daytrader, Optionshändler oder risikobewusste Anleger schnell ernsthafte finanzielle Folgen haben.

Trade Republic reagiert bislang nur zögerlich

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels gab es noch keine umfassende Stellungnahme von Trade Republic. Auf den offiziellen Kanälen herrscht weitgehend Stille – eine offizielle Entwarnung oder Erklärung blieb zunächst aus. Für viele Nutzer ein zusätzliches Ärgernis, denn in einer Situation, in der schnelles Handeln gefragt wäre, erwarten Anleger von einem Finanzdienstleister vor allem eins: Kommunikation.

Dass genau diese ausbleibt, nährt die Kritik an der Plattform weiter – und stellt die Krisenkompetenz des Unternehmens infrage.

Technisches Versagen mit System?

Für Trade Republic ist es nicht das erste Mal, dass es an kritischen Handelstagen zu technischen Schwierigkeiten kommt. Schon in der Vergangenheit beklagten Nutzer Ausfälle rund um Marktöffnungen oder bei besonders volatilen Kursbewegungen.

Spätestens jetzt stellt sich die Frage, ob der Neobroker dem eigenen Wachstum technisch noch gewachsen ist. Auch im Hinblick auf regulatorische Anforderungen dürfte die BaFin genau hinschauen – denn bei einem Finanzdienstleister, der Millionen von Kunden betreut, ist ein stabiler Zugriff auf das Depot kein Bonus, sondern Grundvoraussetzung.

Was betroffene Nutzer jetzt tun können

Für alle, die aktuell betroffen sind, bleibt die Lage frustrierend – aber nicht hoffnungslos. Wer die App nicht nutzen kann, sollte versuchen, auf die Web-Version über den Browser zuzugreifen. Ein Neustart des Smartphones kann in manchen Fällen helfen. Sollte auch das nicht funktionieren, bleibt nur: Ruhe bewahren, nicht in Panik verfallen – und regelmäßig die offiziellen Kanäle des Unternehmens prüfen.

Auch der Blick auf unabhängige Störungsplattformen wie allestörungen.de kann helfen, das Ausmaß besser einzuschätzen. In besonders dringenden Fällen ist ein Kontakt zum Kundenservice ratsam, wenngleich auch dieser bei Massenanfragen oft nur verzögert antwortet.