10. Januar, 2025

Wirtschaft

Toyota und der lange Atem des Wasserstoffs: Zwischen Hoffnung und Herausforderung

Toyota und der lange Atem des Wasserstoffs: Zwischen Hoffnung und Herausforderung

Die einstigen Visionen von Toyota für eine wasserstoffbetriebene Zukunft haben sich im Lichte der Verkaufszahlen des Mirai, des Vorzeigemodells für Wasserstoffautos, gewandelt. Trotz der Ankündigung des damaligen Präsidenten Akio Toyoda im Jahr 2014, dass der Mirai einen Wendepunkt für die Automobilindustrie markieren würde, haben sich die Prognosen nicht erfüllt. Toyota hat in den letzten zehn Jahren weltweit nur 27.500 Wasserstofffahrzeuge verkauft und räumt nun ein, dass die Zukunft dieser Technologie unsicher ist.

Dennoch bleibt Toyota entschlossen, die Wasserstofftechnologie zu fördern, insbesondere bei Nutzfahrzeugen. Ein jüngst in Australien getesteter Prototyp eines wasserstoff-elektrischen Hybrid-Vans zeigt das Engagement des Konzerns. Ebenso arbeitet das Unternehmen mit Isuzu Motors an der Massenproduktion leichter Brennstoffzellen-Lkw und hat bereits Deals für die Lieferung von Wasserstoffbussen in Städten wie Tokio, Straßburg und Madrid geschlossen.

Die Hoffnung auf eine breitere Anwendung von Wasserstofffahrzeugen wird jedoch durch verschiedene Herausforderungen gedämpft. Die Kosten für Wasserstofffahrzeuge sind nach wie vor hoch, und die Infrastruktur für die Betankung ist sowohl in Japan als auch international begrenzt. Der Mangel an großen Projekten zur Wasserstoffproduktion trägt dazu bei, dass die Technologie nicht in den Massenmarkt vorgestoßen hat.

Obwohl Toyota in der Vergangenheit bereits erfolgreich Mut bewiesen hat, bleibt abzuwarten, ob sich dieser Zukunftseinsatz lohnt. Kooperationen mit Unternehmen wie Hyundai und BMW sollen helfen, Entwicklungskosten zu teilen und dem Wettbewerb aus China die Stirn zu bieten. Dennoch müssen Hindernisse wie die fehlende Infrastruktur und die hohen Produktionskosten überwunden werden, um Wasserstoff eine tragfähige Rolle im Verkehrsmix der Zukunft zu sichern.

Einige Experten sehen die Elektromobilitätslösungen aufgrund ihrer Kosteneffizienz weiterhin im Vorteil. Doch Unternehmen wie Toyota und Hyundai setzen langfristig auf ihre entwickelten, proprietären Technologien und die Aussicht, in Zukunft unabhängig von lizenzierten Batterietechnologien zu agieren. Bis dahin bleibt die Wasserstoffmobilität ein teures, aber potenziell wertvolles Experiment, das sorgfältige strategische Entscheidungen erfordert.