Der internationale Tourismus steht kurz davor, das Niveau von 2019 zu erreichen. In den ersten sieben Monaten von 2024 wurden bereits 96 Prozent der damaligen Zahlen erreicht. Laut dem neuesten World Tourism Barometer der UN Tourismierung zählte man 790 Millionen internationale Reisende, was einem Anstieg von 11 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht und nur 4 Prozent hinter dem Niveau von 2019 liegt.
UN-Tourismus-Generalsekretär Zurab Pololikashvili betont die Widerstandsfähigkeit des Sektors trotz Herausforderungen wie wirtschaftlicher Unsicherheiten und geopolitischen Spannungen. Die Nachfrage nach internationalen Reisen, verbesserte Flugverbindungen und gelockerte Visa-Vorschriften haben maßgeblich zur Erholung beigetragen.
Während das erste Quartal 2024 ein besonders starkes Wachstum verzeichnete, verlangsamte sich der Fortschritt im zweiten Quartal. Dennoch steht die Entwicklung im Einklang mit den Prognosen, dass sich die internationalen Ankünfte bis Ende des Jahres vollständig erholen werden.
Besonders hervorzuheben ist der Nahe Osten, wo die internationalen Ankünfte im Vergleich zu 2019 um 26 Prozent zunahmen. Auch Afrika verzeichnete kräftige Zuwächse mit 7 Prozent mehr Touristen im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019. Europa und die Amerikas erreichten fast wieder das Vor-Pandemie-Volumen mit 99 beziehungsweise 97 Prozent der 2019er-Zahlen.
Asien und der Pazifikraum blieben bei 82 Prozent ihrer Vor-Pandemie-Zahlen, zeigen jedoch eine stetige Verbesserung und erreichten im Juli 86 Prozent. Einige Länder übertrafen die Erwartungen deutlich, darunter Katar mit einem Anstieg von 147 Prozent und Albanien mit 93 Prozent im Vergleich zu 2019.
Einnahmen aus dem Tourismus unterstreichen ebenfalls die Resilienz des Sektors. Serbien und Albanien verdoppelten ihre Einnahmen im Vergleich zu 2019, während die Türkei und Kolumbien ein Wachstum von über 50 Prozent erzielten.
Der UN Tourism Confidence Index signalisiert einen vorsichtig optimistischen Jahresabschluss mit Erwartungen bei 120 Punkten für die letzten Monate 2024. Dennoch gibt es nach wie vor Herausforderungen, darunter Inflationsdruck, hohe Transport- und Unterkunftskosten. Auch globale wirtschaftliche Bedingungen, Personalmangel und klimabedingte Störungen erschweren die Lage.
Pololikashvili hob die immense sozioökonomische Bedeutung des Tourismus hervor, betonte jedoch die Notwendigkeit nachhaltiger Politiken, um Umweltauswirkungen und die Bedürfnisse der lokalen Gemeinden zu berücksichtigen. Trotz bestehender Unsicherheiten zeigt die Erholung des internationalen Tourismus dessen beständige Anziehungskraft und Anpassungsfähigkeit, was Hoffnung auf weiteres Wachstum bis 2025 bietet.