Tottenham Hotspur: Vom Frust zur Euphorie – Postecoglous Erfolgsrezept

Die Stimmung war düster nach dem Unentschieden gegen Leicester City. Tottenham Hotspur spielte beeindruckend, doch die mangelnde Konsequenz vor dem Tor und defensive Fehler führten nur zu einem schmerzhaften 1:1-Remis. Das Sinnbild war das Bild des frustrierten Trainers Ange Postecoglou. Zwei verlorene Punkte gleich zu Beginn der Saison hinterließen ihre Spuren. Gegen Everton wendete sich das Blatt. Tottenham startete erneut stark, dominierte das Spielgeschehen und erzielte diesmal auch die nötigen Tore. Son Heung-min stach hervor, als er Jordan Pickford den Ball abluchste und sein erstes Saisontor erzielte. Am Ende stand ein überzeugendes 4:0, der bislang größte Sieg in der Ära Postecoglou. Einfach zu erklären wäre dieser Unterschied mit einer simplen Gegenüberstellung: Gegen Leicester war Tottenham nicht gnadenlos genug, gegen Everton schon. Doch so simpel ist der Fußball nicht. Postecoglou betonte nach dem Spiel, dass die Leistung entscheidend sei. Wenn Tottenham die Chancen weiterhin so reichlich erarbeitet, würden die Siege folgen. Die Leistungssteigerung war nicht nur dem verbesserten Abschluss zu verdanken, sondern auch der vielseitigen Angriffsvarianten. Wilson Odobert als Dribbler sowie James Maddison mit seinen Vorstößen spielten eine entscheidende Rolle. Auch bei Standardsituationen war Tottenham gefährlich, wie Cristian Romeros Kopfballtreffer nach einer Maddison-Ecke zeigte. Dabei wird Tottenham den Preis zahlen, wenn gute Chancen ständig vergeben werden. Die Verpflichtung von Dominic Solanke für eine Rekordsumme verdeutlicht den Ernst der Lage. Doch der Fokus auf das Gesamte und nicht nur auf die Tore bleibt essenziell. Postecoglou weiß, dass die emotionale Konstanz und das Festhalten an der Spielweise wichtiger sind als die alleinige Gnadenlosigkeit vor dem Tor. Tottenham Hotspur blickt nach vorn, mit einer Balance zwischen emotionaler Beständigkeit und taktischer Flexibilität. Ein wichtiger Schritt zu einer erfolgreichen Saison ist getan, aber die eigentliche Herausforderung sind die konstanten Leistungen auf dem Spielfeld.