Der französische Energiekonzern TotalEnergies hat bekanntgegeben, vorerst keine neuen finanziellen Beiträge mehr zur indischen Adani Group zu leisten. Hintergrund ist die Anklage gegen einige Führungskräfte der Adani Group durch US-Behörden. Diese Anklage steht im Zusammenhang mit einem angeblichen Korruptionsfall bei Adani Green Energy Limited (AGEL). Zur Mitte des November 2024 hatte die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC den indischen Milliardär Gautam Adani wegen angeblicher Bestechungsvorwürfe vorgeladen. Dem Unternehmer und seinem Neffen wird vorgeworfen, Bestechungsgelder gezahlt zu haben, um das Unternehmen Adani zu begünstigen, während sie gleichzeitig fälschlicherweise die Einhaltung von Antibestechungsrichtlinien bei einem 750 Millionen Dollar schweren Anleiheangebot betonten. TotalEnergies betont ein starkes Engagement gegen Korruption und kündigte notwendige Maßnahmen zum Schutz eigener Interessen an. Der Konzern hält derzeit einen Anteil von 19,75 % an AGEL und hob seine strikte Einhaltung rechtlicher Compliance und interner Governance im Rahmen seiner Investitionsentscheidungen hervor. Laut einer Pressemitteilung sei man vor den Einlagen in das Unternehmen von keiner Ermittlung bezüglich der mutmaßlichen Bestechungsvorfälle informiert gewesen. TotalEnergies, das weder Zielscheibe noch in die angeklagten Vorfälle verwickelt sei, wolle alle relevanten Maßnahmen als Minderheitsaktionär von AGEL und als Gemeinschaftsunternehmen mit 50 % Beteiligung an Projektgesellschaften ergreifen, um seine Interessen zu verteidigen. Bis zur vollständigen Aufklärung der Vorwürfe gegen die Adani Group und deren Konsequenzen plane TotalEnergies keine neuen finanziellen Beiträge zu den Unternehmen der Adani Group. Der Erwerb der Minderheitsbeteiligung an dem börsennotierten Unternehmen AGEL erfolgte im Januar 2021. Der Schritt, um das Wachstum im Bereich erneuerbarer Energien in Indien zu fördern, führte zur jüngsten Übernahme von 50 % an drei Gemeinschaftsprojekten mit AGEL, zuletzt im Jahr 2023.