TotalEnergies hat bekanntgegeben, dass es vorerst keine neuen Investitionen in die indische Adani-Gruppe tätigen wird, bis die Konsequenzen der US-amerikanischen Korruptionsanklagen gegen den Gründer Gautam Adani und weitere Personen geklärt sind. Diese Entscheidung trägt zur Unsicherheit bezüglich der Finanzierungsfähigkeit der Adani-Gruppe bei und stellt gleichzeitig einen Rückschlag für die Wachstumspläne von TotalEnergies in Indien dar. In den letzten Jahren hat das französische Unternehmen Partnerschaften mit Adani in den Bereichen erneuerbare Energien und Erdgas aufgebaut.
Bereits vor fast zwei Jahren hatte der Leerverkäufer Hindenburg Research den Adani-Konzern des jahrzehntelangen Betrugs und der Marktmanipulation bezichtigt. Letzte Woche erhoben nun US-amerikanische Bundesankläger den Vorwurf, Adani und seine Mitstreiter hätten über 250 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern an indische Regierungsbeamte gezahlt, um Solarkraftverträge für Adani Green Energy zu erlangen. Die Adani-Gruppe weist diese Vorwürfe entschieden zurück.
Die Aktien von Adani Green Energy verloren nach der Ankündigung von TotalEnergies im Handel in Mumbai bis zu 11% an Wert. TotalEnergies erklärte in einem Statement, dass bis zur Klärung der Anschuldigungen keine neuen finanziellen Beiträge zu Investitionen in die Adani-Unternehmensgruppe geleistet werden. TotalEnergies hatte im Januar 2021 eine Minderheitsbeteiligung von 19,75% an Adani Green erworben und hält Anteile an drei Joint Ventures mit Adani Green in Höhe von 50%, die 2020, 2023 und zuletzt 2024 getätigt wurden.
Das Unternehmen betonte, nicht Ziel der in der Anklage beschriebenen Sachverhalte zu sein und werde alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine Interessen als Minderheitsaktionär von Adani Green Energy und als Partner in den gemeinsamen Projekten zu schützen.