French oil and gas giant TotalEnergies verstärkt seine Beziehung zur Adani Group durch eine Investition von $444 Millionen in ein gemeinsames Portfolio von Solarenergieprojekten. Diese Kooperation untermauert die strategische Allianz zwischen Total und der Adani Green Energy Limited (AGEL), einem Tochterunternehmen des indischen Konglomerats, das zu Gautam Adani gehört.
Seit den Betrugsvorwürfen durch den US-Shortseller Hindenburg Research im letzten Jahr, die das Adani-Konglomerat vehement zurückgewiesen hat, hat TotalEnergies seine Zusammenarbeit mit Adani intensiviert. Am Dienstag verkündete Total die Gründung eines Joint Ventures mit AGEL, an dem beide Parteien zu gleichen Teilen beteiligt sind. Das Portfolio umfasst Solarparks mit einer Gesamtleistung von 1,15 Gigawatt in der Region Gujarat – ausreichend, um eine Kleinstadt mit Energie zu versorgen. AGEL steuert hierbei die Anlagen bei, während TotalEnergies die Finanzierung übernimmt.
Eine frühere Investition von $300 Millionen in ein weiteres solar- und windbasiertes Vorhaben mit AGEL im September 2023 markierte den Beginn der erneuten Partnerschaft, nachdem TotalEnergies ursprünglich Projekte auf Eis gelegt hatte. Die für Februar 2023 geplante Investition von $4 Milliarden in ein grünes Wasserstoffprojekt war zwischenzeitlich ausgesetzt worden, da TotalEnergies auf Klarheit über die Situation der Adani Group wartete.
Obwohl dieses Großprojekt noch ungewiss bleibt, hat Total weitere Kooperationen fortgeführt und bestehende, wie eine Gasbeteiligung, aufrechterhalten. Diese Entwicklungen tragen zur Erhöhung des Wertes der Ventures bei, trotz des zwischenzeitlichen Kurssturzes der an der Börse gelisteten Adani-Unternehmen. Bisher hat Adani keine Stellungnahme abgegeben, ob die versprochene generelle Prüfung nach dem Hindenburg-Bericht abgeschlossen wurde.
Mit den Erlösen aus dem Ölgeschäft strebt TotalEnergies an, verstärkt in erneuerbare Energien zu investieren. Die Solarprojekte von AGEL in Khavda, Gujarat, sollen eine Kapazität von 30 Gigawatt erreichen, was 16 Millionen Haushalte in Indien versorgen kann. Indien selbst hat ambitionierte Ziele: Bis 2030 soll eine Kapazität von 500 Gigawatt aus erneuerbaren Energien erreicht werden.
Die massiven Kursverluste der Adani-Unternehmen nach den Betrugsvorwürfen – rund $140 Milliarden Marktwert gingen verloren – wurden inzwischen größtenteils wieder wettgemacht. Seitdem diversifiziert Adani in andere Sektoren wie Datenzentren und Medien, neben seinen Kerninteressen in Infrastruktur, einschließlich Häfen und Zement. Im August dieses Jahres sammelte Adani's Sparte für Energieübertragung und -verteilung $1 Milliarde durch einen Aktienverkauf ein, die erste Kapitalmaßnahme seit den Betrugsvorwürfen.