21. Dezember, 2024

Wirtschaft

Toronto-Dominion Bank vor Milliardenstrafe: U.S.-Behörden greifen durch

Toronto-Dominion Bank vor Milliardenstrafe: U.S.-Behörden greifen durch

Die Aktien der kanadischen Großbank Toronto-Dominion Bank gerieten am Donnerstag erheblich unter Druck, nachdem das renommierte Wall Street Journal berichtete, dass US-Aufsichtsbehörden eine Strafzahlung von rund 3 Milliarden US-Dollar planen und eine Begrenzung der Vermögenswerte für den US-Bereich des Instituts verhängen möchten. Diese Maßnahmen sind Teil eines Vergleichs, um Vorwürfe zu klären, die Bank habe gegen Geldwäschevorschriften verstoßen. Bis 11 Uhr ET fielen die Aktien um 4,7%.

Laut dem Bericht, der auf anonyme Quellen verweist, könnte eine Einigung zwischen der TD Bank und den US-Behörden wie dem Justizministerium, der Federal Reserve, dem Office of the Comptroller of the Currency sowie dem Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) bereits am Donnerstag verkündet werden. Die Bank sei bereit, ein Schuldeingeständnis gegenüber den strafrechtlichen Vorwürfen des Justizministeriums abzugeben.

Regulatoren werfen TD vor, dass sie versäumt hat, angemessene interne Programme und Kontrollen zur Erkennung und Verhinderung von Geldwäsche einzurichten, was unter anderem von Drogenkartellen ausgenutzt worden sei. Früheren Berichten zufolge ermittelt das Justizministerium gegen TD, nachdem bekannt wurde, dass chinesische kriminelle Organisationen Millionenbeträge aus dem Verkauf von Fentanyl über die New Yorker und New Jerseyer Filialen der Bank gewaschen haben, wobei Bankmitarbeiter bestochen worden sein sollen. Diese Vorfälle führten dazu, dass die Regulierungsbehörden im vergangenen Jahr TDs Pläne zur Übernahme von First Horizon und der Ausweitung ihrer US-Geschäfte blockierten.

Laut Wall Street Journal wird sowohl das Justizministerium als auch FinCEN unabhängige Kontrolleure einsetzen, die sicherstellen sollen, dass die Bank die Probleme in ihrem Anti-Geldwäscheprogramm angeht und sich an die vereinbarten Regelungen hält. Der von FinCEN eingesetzte Kontrolleur könnte bis zu vier Jahre im Amt bleiben.

Angesichts der hohen Strafe zeigt insbesondere die drohende Vermögens-Obergrenze die Schwere der Situation. Von den etwa 2 Billionen US-Dollar Vermögenswerten der TD Bank befinden sich rund 370 Milliarden in den USA. Eine ähnliche Obergrenze wurde 2018 gegen Wells Fargo verhängt, die bis heute Bestand hat und das Unternehmen Milliarden an Gewinnen gekostet hat. Der Ruf von Wells Fargo hat sich seit der Enthüllung des Skandals nicht vollständig erholt.