18. September, 2024

Wirtschaft

Topshop kehrt auf die Einkaufsstraßen zurück: Dänischer Investor triumphiert über Mike Ashley

Topshop kehrt auf die Einkaufsstraßen zurück: Dänischer Investor triumphiert über Mike Ashley

Die ikonische Modemarke Topshop, einst ein Kronjuwel in Sir Philip Greens mittlerweile zusammengebrochenem Einzelhandelsimperium Arcadia, könnte bald wieder auf den Einkaufsstraßen erscheinen. Der dänische Investor Anders Holch Povlsen hat sich im Kampf um die Kontrolle über das Unternehmen gegen den Einzelhandelsmogul Mike Ashley durchgesetzt.

José Antonio Ramos Calamonte, der CEO von Topshops ehemalsigem Besitzer Asos, erklärte, dass die Eröffnung neuer Filialen nach dem Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung an Anders Holch Povlsen "definitiv in Erwägung gezogen" werde. Diese Vereinbarung wird sicherlich als ein Schlag gegen Mike Ashley gewertet, der als ehemaliger Chef von Sports Direct ebenfalls Interesse an Topshop hatte.

Povlsen, der größte Grundbesitzer Schottlands und Besitzer von Marken wie Jack & Jones, hat zugestimmt, 135 Millionen Pfund für 75 Prozent der Anteile an Topshop über Heartland, einem Teil seines Unternehmens Bestseller, zu zahlen. Trotz des Mehrheitsverkaufs wird Asos weiterhin eine Minderheitsbeteiligung behalten und eine Lizenzgebühr zahlen, um Topshop-Produkte auf seiner Website anbieten zu können. Außerdem wird eine separate Topshop-Website gestartet.

Ramos Calamonte betonte, dass diese Vereinbarung nur drei Jahre nach dem Kauf von Topshop durch Asos "ein Gewinn für unser Unternehmen, unsere Aktionäre und unsere Kunden" sei. Er erklärte weiter, dass der Deal es Asos ermöglichen würde, einen Teil des investierten Kapitals aus Topshop zu realisieren und gleichzeitig das Wachstum zu fördern sowie am zukünftigen Aufschwung der Marke teilzuhaben.

Die finanzielle Spritze ist auch eine willkommene Hilfe für Asos, um Schulden abzubauen, die laut Analysten um etwa 150 Millionen Pfund sinken könnten. Nachrichten über den Deal führten zu einem Kursanstieg, bei dem Asos um mehr als 20 Prozent zulegte und auf den höchsten Stand seit September letzten Jahres stieg.

Die Entscheidung von Asos zieht allerdings auch Konsequenzen für Mike Ashley nach sich, dessen Frasers Group die zweitgrößte Beteiligung an Asos hält. Insidern zufolge war Mr. Ashley besonders daran interessiert, Topshop in seinen Besitz zu bringen. Asos hatte Topshop 2021 aus der Insolvenzmasse des Arcadia-Konzerns für 330 Millionen Pfund erworben.

Der Verkauf hat in der Branche hohe Wellen geschlagen und auch Interesse von anderen potenziellen Käufern wie dem chinesischen Fast-Fashion-Unternehmen Shein und Forever 21-Besitzer Authentic Brands Group geweckt. Trotz rückläufiger Verkaufszahlen hat Asos im vergangenen Jahr eine Umstrukturierung gestartet und versucht, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.

Dave Murray, der Finanzchef von Asos, betonte, dass das Unternehmen zahlreiche Angebote für Topshop erhalten und die Aktionäre offen konsultiert habe. Der Geschäftsvorgang müsse nicht von den Aktionären genehmigt werden, stehe jedoch unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen.

CEO Ramos Calamonte sagte, die neue Partnerschaft werde darauf abzielen, Topshop "zugänglicher" für die Kunden zu machen, und fügte hinzu, dass neue Filialen in Betracht gezogen werden könnten. In den letzten Monaten gab es Spekulationen, dass Asos mögliche Standorte für neue Topshop-Filialen ausloten könnte, darunter die Carnaby Street. Das Management bemühte sich allerdings, diese Gerüchte zu entkräften.

Abschließend bleibt abzuwarten, wie sich Topshops Rückkehr auf die Einkaufsstraßen auf das Unternehmen und die Modewelt auswirken wird.