Im Bestreben, die Grenzen der nuklearen Energie zu verschieben, haben TerraPower, unterstützt von Bill Gates, und ASP Isotopes verkündet, zukünftig gemeinsam einen nuklearen Brennstoff herzustellen, der derzeit in kommerziellen Mengen nur in Russland produziert wird. Dieser sogenannte hochangereichert niedrigeres Uran (HALEU) soll für die kommende Generation von Kernkraftwerken essentiell sein.
In den USA unterstützt eine überparteiliche Front die nukleare Energie, doch das Land sieht sich konfrontiert mit der Herausforderung, HALEU von einem anderen Hauptlieferanten als Russland zu beziehen. Insbesondere da amerikanische Firmen, darunter TerraPower, bestrebt sind, HALEU für ihre innovativen, kleinen modularen Reaktoren zu produzieren. Ein herausragendes Projekt ist die 4 Milliarden Dollar schwere Natrium-Anlage in Wyoming, die auf dem Gelände eines stillgelegten Kohlekraftwerks errichtet werden soll.
Die politischen Entwicklungen nach der russischen Invasion in der Ukraine 2022 führten zu einer Verzögerung des Natrium-Projekts um zwei Jahre. In dieser Zeit verstärkten sich die Pläne der US-Regierung, neue HALEU-Lieferanten zu fördern, was bereits zur Vergabe von vier neuen Verträgen führte. Obwohl die genauen Standortpläne des neuen HALEU-Werks unklar bleiben, deutet ein Unternehmensvertreter darauf hin, dass Südafrika eine wahrscheinliche Wahl sein könnte.
Chris Levesque, Präsident und Geschäftsführer von TerraPower, betonte, dass die neue Anlage eine Vielzahl von HALEU-Lieferanten ergänzen wird. Dieser innovative Ansatz soll die gegenwärtigen Herausforderungen bei der Brennstoffversorgung mit einer „Gürtel-und-Hosenträger“-Strategie lösen. Paul Mann, CEO von ASP Isotopes, hob hervor, dass die Anfangsinvestitionen mit „Zehn-Millionen-Dollar-Beträgen“ überschaubar bleiben würden, im Gegensatz zu anderen ambitionierteren Projekten.
Bedenken bestehen dennoch, da HALEU mit bis zu 20% angereichert wird, während herkömmlicher Brennstoff in den USA nur bis zu 5% reicht. Um die Risiken einer möglichen Waffennutzung zu mindern, könnte eine Anreicherung auf 10% bis 12% als sicherer gelten, so argumentieren Experten der Nichtverbreitungsforschung.