18. Oktober, 2024

Wirtschaft

Tobacco-Branche steht vor historischer Einigung in Kanada

Tobacco-Branche steht vor historischer Einigung in Kanada

In der Tabakindustrie zeichnet sich eine bahnbrechende Wende ab. Eine von einem Gerichtsmediator ausgehandelte Vereinbarung sieht vor, dass British American Tobacco, Philip Morris International und Japan Tobacco einen Vergleich in Höhe von 32,5 Milliarden kanadischen Dollar (23,6 Milliarden US-Dollar) zur Beilegung eines langjährigen kanadischen Rechtsstreits akzeptieren könnten.

Nachdem ein Gericht in Quebec im Jahr 2015 die kanadischen Tochtergesellschaften der Unternehmen dazu verurteilt hatte, 15,6 Milliarden kanadische Dollar Schadensersatz an Raucher zu zahlen, haben die Firmen intensiv über eine Lösung verhandelt. Dieses Urteil markierte die höchste Schadensersatzforderung in der kanadischen Geschichte.

Gemäß dem Vorschlag wird die Auszahlung von der Philip Morris-Tochter Rothmans, Benson & Hedges sowie den kanadischen Einheiten der beiden anderen Tabakunternehmen geleistet. Die genaue Aufteilung der Beträge steht allerdings noch aus.

Die Vorauszahlungen sollen aus dem Barvermögen der Unternehmen sowie hinterlegten Gerichtseinlagen erfolgen. Künftige Zahlungen werden sich basierend auf den Gewinnen aus Tabakwaren in Kanada berechnen. Sie beginnen bei 85 Prozent des Nettogewinns und sollen alle fünf Jahre um 5 Prozent gesenkt werden, bis sie nach 15 Jahren 70 Prozent erreichen.

Eine Abstimmung über den Plan ist für Dezember vorgesehen und eine gerichtliche Genehmigung könnte in der ersten Jahreshälfte 2024 erfolgen.

Dieser Vergleich würde die langjährigen Rechtsstreitigkeiten für zwei Rauchergruppen beenden, darunter Menschen mit Krebs sowie solche mit Nikotinsucht. Es handelt sich hierbei um die ersten Sammelklagen in Kanada, in denen die Industrie zur Zahlung von Schadensersatz verurteilt wurde.

PMI-CEO Jacek Olczak begrüßte diesen Schritt als wichtigen Meilenstein zur Lösung der Rechtsstreitigkeiten. Analyst Rae Maile von Panmure Liberum äußerte sich erleichtert, dass der vorgeschlagene Vergleich auf Kanada beschränkt bleibt und keine Auswirkungen auf neue Geschäftsfelder wie Vaping hat.

BAT hatte zuvor die Einreichung des Vergleichsplans beim Ontario Superior Court of Justice bestätigt, jedoch keine Details preisgegeben. Die kanadischen Tochtergesellschaften von BAT, PMI und JT, die nach dem verloren gegangenen Berufungsprozess 2019 Insolvenzschutz beantragt hatten, zeigten sich zuversichtlich, dass eine Lösung in greifbarer Nähe sei.