23. September, 2024

Wirtschaft

Titan-Implosion: Geschäftsführung von OceanGate vor der Küstenwache

Titan-Implosion: Geschäftsführung von OceanGate vor der Küstenwache

Im Zusammenhang mit der tragischen Implosion der Titan-Tauchkapsel hat Guillermo Sohnlein, Mitbegründer des Unternehmens OceanGate, angekündigt, vor der US-Küstenwache auszusagen. Die Untersuchungen, die im September initiiert wurden, zielen darauf ab, die Ursachen des maritimen Desasters, das im Juni 2023 stattgefunden hatte, zu ermitteln. Sohnlein, der OceanGate zusammen mit Stockton Rush ins Leben rief, gehörte nicht mehr zum Unternehmen, als die Titan während einer Expedition zum Wrack der Titanic implodierte. Rush und vier weitere Personen kamen dabei ums Leben. In seiner Verteidigung betonte Sohnlein die Innovationsfreude und das Engagement des Unternehmens, trotz der verheerenden Ereignisse.

Im bisherigen Verlauf der Anhörungen wurde ein defizitäres Unternehmensbild gezeichnet. Ehemalige Mitarbeiter wie der frühere Betriebsleiter David Lochridge berichteten von internen Konflikten und einer übermäßigen Fokussierung auf Gewinnmaximierung. Lochridge gab an, dass wissenschaftliche Aspekte oft hinter kommerziellen Interessen zurückstanden.

Zu den weiteren Zeugen, die am Montag aussagen sollen, zählen der frühere Technikleiter Phil Brooks und Roy Thomas von der American Bureau of Shipping. Die öffentlichen Anhörungen sollen noch bis Freitag andauern und weitere Einblicke in die Betriebsabläufe und Entscheidungen bei OceanGate gewähren.

Ein zentrales Thema der Untersuchung ist das Fehlen unabhängiger Prüfungen für die Titan, die aufgrund ihres unkonventionellen Designs in der Fachwelt auf Skepsis stieß. Das Unternehmen selbst hat seine Aktivitäten nach dem Vorfall eingestellt und wird aktuell nur noch durch einen Anwalt vertreten.

Während des letzten Tauchgangs am 18. Juni 2023 verlor die Besatzung nach einem Austausch von SMS-Nachrichten über die Tiefe und das Gewicht der Titan den Kontakt. Wenige Minuten vor dem fatalen Vorfall sendete die Crew noch die beruhigende Nachricht 'alles gut hier', bevor jeglicher Kontakt abbrach.

Die anschließenden Rettungsversuche waren vergeblich; das Wrack der Titan wurde nahe der Titanic in einer Tiefe von rund 300 Metern entdeckt. Keiner der Insassen überlebte. Seit Beginn der Untersuchungen hat OceanGate nach eigenen Angaben vollumfänglich mit den Behörden kooperiert.