Die Energiewirtschaft appelliert an die Bürger, auch in diesem Winter sparsam mit Gas umzugehen. Obwohl die Speicher voll sind und keine Gesetze wie im Vorjahr benötigt werden, ruft Kerstin Andreae, Chefin des Branchenverbandes BDEW, die Bevölkerung dazu auf, möglichst wenig Gas zu verbrauchen. Das Problem sei, dass es Faktoren gebe, die nicht kontrollierbar seien. Wenn es über zwei Monate hinweg extrem kalt sei, würden die Speicher geleert und müssten anschließend wieder aufgefüllt werden. Jede eingesparte Kilowattstunde bedeute außerdem weniger Ausgaben und eine höhere Energiesicherheit.
Anfang November erklärte der Verband der Speicherbetreiber, dass trotz gefüllter Speicher eine Notlage bei einem besonders kalten Winter nicht auszuschließen sei. Bei extrem niedrigen Temperaturen wie im Jahr 2010 könnten die Speicher Ende Januar leer sein, und eine Wiederbefüllung würde frühestens im März erfolgen.
In der Vergangenheit bezog Deutschland einen Großteil seines Erdgases über russische Pipelines, doch aufgrund des Ukraine-Kriegs stellte Russland im letzten Jahr die Belieferung ein. Die Bundesrepublik hat nun andere Lieferländer erschlossen und baut Terminals zur Einfuhr von Flüssigerdgas, um den Bedarf zu decken.