Vor fast vier Jahren kündigte Tilray Brands an, sich mit dem kostengünstigen Cannabis-Produzenten Aphria zusammenzuschließen, um eine dynamische, globale Cannabis-Unternehmensgröße zu schaffen. Damals eine aufregende Aussicht für Anleger, flatterten die Aktienkurse in die Höhe, nur um danach drastisch nachzugeben – ein Rückgang von über 85% verrät eine geblähte Begeisterungsblase.
Mittlerweile scheint Tilray einen anderen Kurs einzuschlagen. Während die Cannabisproduktion einen deutlich kleineren Teil des Unternehmens einnimmt, fokussiert man sich zunehmend auf internationale Märkte, den Erwerb von Alkoholmarken und die Verteilung von Pharmazeutika. Letzteres trägt mittlerweile mehr zum Umsatz des Unternehmens bei als der Cannabissektor.
Tilrays jüngste Vorstoßbewegungen in den Alkoholmarkt könnten zukunftsweisend sein, nachdem sie die Akquise der Atwater Brewery abgeschlossen haben und eine wachsende Palette an Getränkemarken vorweisen, darunter SweetWater Brewing und Breckenridge Brewery. Mit 34% Umsatzerlösen aus internationalen Pharmageschäften und 28% aus dem Alkoholgeschäft, scheint Tilray im Begriff zu sein, sich dauerhaft von seinen Ursprüngen im Cannabisgeschäft abzuwenden.
Es bleibt abzuwarten, ob Tilrays Veränderungsstrategie zu neuem, nachhaltigem Wachstum führen wird oder ob sie weiterhin von geopolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen beeinflusst sein wird. Die Anleger dürfen mit Spannung verfolgen, welchen Weg das Unternehmen in den kommenden Jahren wählen wird.